Vier in Albanien eingetroffene Migranten nach Italien gebracht
Vier der 16 Migranten aus Bangladesch und Ägypten, die am Mittwoch in Albanien eingetroffen sind, sind wieder auf dem Weg nach Italien.
Zwei Migranten erklärten, sie seien minderjährig und fielen daher nicht unter das Abkommen zwischen Rom und Tirana, das das Verfahren nur für erwachsene Männer vorsieht. Zwei weitere Männer beklagten erhebliche gesundheitliche Probleme. Die vier wurden mit einem Patrouillenboot zurück zum Marineschiff "Libra" gebracht, das Italien ansteuerte.
Langer Identifikationsprozess
Die "Libra" hatte zuvor im ehemaligen Marinehafen im albanischen Shëngjin angelegt und war von italienischen Offizieren in Empfang genommen worden. Der Identifizierungsprozess zog sich bis in die späten Abendstunden hin, während man ursprünglich davon ausgegangen war, dass er nur einige Stunden dauern würde, berichteten italienische Medien.
Migrationsexperte Gerald Knaus im Interview des Tages
Asyl-Abwicklung in Albanien
Die Migranten wurden in Shëngjin kontrolliert und dann ins Landesinnere nach Gjadër gebracht. Sobald ihre Papiere bearbeitet sind, werden sie entweder nach Italien geschickt, wenn ihr Asylantrag positiv beschieden wird, oder zurück in ihre Heimat, wenn ihr Antrag abgelehnt wurde.
Diejenigen, deren Anträge abgelehnt werden, werden in eine Einrichtung innerhalb des Lagers verlegt, wo auch ein kleines Gefängnis für diejenigen eingerichtet wurde, die Straftaten begehen.
Die Einrichtungen in Shëngjin und Gjadër werden von italienischem Personal betreut. Die Gesamtzahl der Migranten aus Italien, die sich gleichzeitig in Albanien aufhalten, darf gemäß der Vereinbarung nicht mehr als 3.000 betragen. Jährlich können italienische Behörden bis zu 36.000 Migranten in das Balkanland schicken.
Am Hafen versammelte sich am Mittwochnachmittag eine Gruppe junger albanischer Aktivisten aus Tirana zu einem Protestmarsch mit einem Transparent mit der Aufschrift "Der europäische Traum endet hier" und einem großen Foto des albanischen Premierministers Edi Rama und seiner italienischen Amtskollegin Giorgia Meloni, Seite an Seite, in Uniformen der Gefängnispolizei. Sie skandierten Slogans gegen Rama und Meloni, wie italienische Medien berichteten.
Zusammenfassung
- Zwei Minderjährige und zwei Männer mit Gesundheitsproblemen können nicht in albanischem Aufnahmezentrum untergebracht werden. S
- Sie wurden zurück nach Italien gebracht.