Arzttermine über Hotline 1450 sollen kommen

Ab 2026 sollen Arzttermine österreichweit über die Hotline 1450 gebucht werden können. Außerdem sollen Videokonsultationen bei Ärzt:innen bis dahin flächendeckend verfügbar werden.

Wer einen Arzttermin braucht, muss sich teils eine ganze Weile hinter das Telefon klemmen. Nicht selten braucht es mehrere Anläufe, bis (Fach-)Ärzt:innen in absehbarer Zeit einen Termin frei haben oder überhaupt noch Patient:innen aufnehmen.

Diese Suche könnte künftig abgekürzt werden. Ab 2026 sollen Arzttermine österreichweit über die Hotline 1450 gebucht werden können. Außerdem sollen Videokonsultationen bei Ärzt:innen bis dahin breit verfügbar werden.

Diese Schwerpunkte für die Digitalisierung des Gesundheitswesens haben Bund, Länder und Sozialversicherung am Mittwoch präsentiert. 

Finanziert wird all das mit jährlich 51 Mio. Euro aus der jüngsten Gesundheitsreform. Ebenfalls am Fahrplan: Die Einbindung sämtlicher Befunde und Bilder in die Gesundheitsakte ELGA samt eigener App.

Medikamente, Krankheiten und Befunde in ELGA

Zentrale Infrastruktur für all das wird die bereits bestehende ELGA, die in den kommenden Jahren massiv ausgebaut werden soll. Medikamente, Vorerkrankungen und Laborbefunde sollen übersichtlich und möglichst vollständig abrufbar sein.

Auch die Rettung und die Mitarbeiter von 1450 - das Service wird deutlich ausgebaut - können künftig für die Patienten Einblick in die Daten nehmen. Die Möglichkeit zum Opt-out bleibt bestehen.

Gesundheits-Apps für chronisch Kranke ab 2025

Menschen mit chronischen Erkrankungen sollen ab kommendem Jahr Gesundheits-Apps verschrieben bekommen können, die etwa Diabetes-Patienten bei der Ernährung helfen. Ähnliches soll beispielsweise auch bei Migräne oder bei der Nikotin-Entwöhnung kommen.

Wichtig laut Rauch: "Es muss den Patientinnen und Patienten nützen", und Datensicherheit habe oberste Priorität. Wie bisher würden bereits vorhandene Datenbestände nur verknüpft und zugänglich gemacht. Keineswegs werde aber irgendwo ein zentraler "Datensilo" geschaffen, versuchte er Befürchtungen auszuräumen.

Psychosoziale Versorgung soll ausgebaut werden

Auch einen Beschluss abseits des digitalen gab es: Der Verwaltungsrat der ÖGK hat am Dienstag ein Maßnahmenpaket zum Ausbau der psychosozialen Versorgung für die Versicherten beschlossen.

Damit soll es nicht nur kassenfinanzierte Psychologen, sondern künftig auch multiprofessionelle psychosoziale Versorgungszentren in ganz Österreich geben. Fix ist letzteres aber noch nicht, denn zunächst muss dies Aufnahme in die Regionalen Strukturpläne der Länder finden.

Video: Gesundheitssystem in Gefahr?

ribbon Zusammenfassung
  • Ab 2026 sollen Arzttermine flächendeckend über die Hotline 1450 gebucht werden können.
  • Außerdem sollen österreichweit Video-Sprechstunden möglich sein. Jährlich stehen dafür 51 Mio. Euro aus der Gesundheitsreform zur Verfügung.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen sollen ab kommendem Jahr Gesundheits-Apps verschrieben bekommen können, die etwa Diabetes-Patienten bei der Ernährung helfen.
  • Diese Schwerpunkte für die Digitalisierung des Gesundheitswesens haben Bund, Länder und Sozialversicherung am Mittwoch präsentiert.