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Kiew-Besuch: Nur Kickl und Russlands Botschafter erbost

Die FPÖ und Russland kritisieren die Kiew-Reise von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Das Staatsoberhaupt sprach von einem "Kolonialkrieg", den Putin führe.

Die FPÖ und Russland kritisierten am Mittwoch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. FPÖ-Obmann Herbert Kickl meinte zu dessen Solidaritätsbesuch in der Ukraine, der Präsident ignoriere die Neutralität und breche mit der "jahrzehntelangen außenpolitischen Tradition" in Österreich.

Botschafter findet Angriffskrieg "heroisch"

Kritik kam auch vom russischen Botschafter in Österreich, Dmitri Ljubinski, der die bekannten Propaganda-Lügen des Kreml wiederholte. Ljubinski störte sich an Van der Bellens Aussage, dass Wladimir Putin einen "Kolonialkrieg gegen die Ukraine" führt. Ljubinski deutete den Angriffskrieg von Russland gegen die Ukrainer vielmehr zur  "heroischen Mission der russischen Streitkräfte" um, die einen "befreienden" Charakter habe. Der norwegische Generalstabschef Eirik Kristoffersen sagte kürzlich, man gehe von bisher 30.000 getöteten ukrainischen Zivilistinnen und Zivilisten aus. Auf ukrainischer Seite seien vermutlich mehr als 100.000 Soldaten tot oder verwundet. Außerdem geht er von bisher 180.000 getöteten oder verletzten russischen Soldaten aus. Wie viele Menschen tatsächlich in Putins Angriffskrieg gestorben sind, ist allerdings gänzlich unklar.

Van der Bellen an 19. Jahrhundert erinnert

Van der Bellen, der sich am Mittwoch in Kiew aufhielt, wiederholte in der Ukraine trotz der Attacken des russischen Botschafters seine Worte. Das Land sehe sich einem Angriffskrieg ausgesetzt, der seinesgleichen suche, meinte der Bundespräsident bei der Anreise zu Journalisten. Dieser Krieg sei vergleichbar mit Kolonialkriegen aus dem 19. Jahrhundert, zog er historische Vergleiche. Die Bevölkerung sei vor die Wahl gestellt worden: "Entweder akzeptiert ihr, eine Provinz Russlands zu sein, die von Moskau aus regiert wird, oder es ist alles kaputt." Da es Widerstand gebe, sehe etwa die Hafenstadt Odessa mittlerweile aus wie eine deutsche Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs.

ribbon Zusammenfassung
  • Die FPÖ und Russland kritisieren die Kiew-Reise von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
  • Das Staatsoberhaupt sprach von einem "Kolonialkrieg", den Putin führe.