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"Unverzüglich entfernen"

Saudis wollen Benko-Familie aus Luxus-Villa werfen

19. Feb. 2025 · Lesedauer 2 min

Nach seiner Festnahme droht dem Signa-Gründer René Benko neues Ungemach. Der saudi-arabische Staatsfonds fordert die Räumung seiner Luxus-Villa in Innsbruck. Die Forderung: Benkos Familie soll "unverzüglich" aus dem Anwesen entfernt werden.

"Wir ... fordern dringend, dass die Laura Stiftung (gemeint ist die "Laura Privatstiftung", die viele von Benkos Vermögenswerten hält, Anm.) alle Schritte unternimmt, um die Familie Benko unverzüglich aus dem Anwesen am Viller Steig in Innsbruck-Igls zu entfernen", zitiert die "Financial Times" aus dem Schreiben des Staatsfonds an den Vorstand der "Laura Privatstiftung".

Benko schuldet den Saudis Millionen 

Der Saudi Public Investment Funds (PIF) gilt als einer der größten Gläubiger des zusammengebrochenen Signa-Imperiums. Benko soll den Staatsfonds um einen dreistelligen Millionenbetrag erleichtert haben.


Die Anwälte einer Tochtergesellschaft des PIF wollen mit ihrer Forderung nun Verluste aus dem Zusammenbruch der Signa ausgleichen. Zudem verlangen sie von den Treuhändern der Stiftung, alle Zahlungen an die Begünstigten einzustellen. Dabei handelt es sich um die Benko-Familie, allen voran René Benkos Mutter.

Leben in Luxus-Villa trotz Insolvenzantrag

Benko stellte im vergangenen Jahr einen Insolvenzantrag als Einzelunternehmer. Damals gab der Signa-Gründer ein monatliches Einkommen von rund 3.700 Euro an. Zudem betonte er, dass er seinen Lebensunterhalt "nur durch die Unterstützung seiner Familie (insbesondere seiner Mutter) bestreiten" könne.


Trotz des Insolvenzantrags lebt die Familie Benko weiterhin in ihrer Villa in Innsbruck-Igls. Deren monatliche Miete in Höhe von 238.500 Euro, die an die Laura Privatstiftung geht, soll die Mutter des Signa-Gründers übernommen haben. Möglich sei dies, da sie als Begünstige Ausschüttungen der liechtensteinischen Ingbe-Stiftung und der österreichischen Laura Privatstiftung bekommt. 

Warten auf Haftprüfungstermin

Benko sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Als Haftgründe werden Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr angenommen. 


Die U-Haft wurde vom Landesgericht für Strafsachen in Wien Ende Jänner um einen Monat verlängert, da das Gericht von dringendem Tatverdacht ausgeht. Spätestens am Freitag, dem 28. Februar, muss erneut über die Verlängerung der U-Haft entschieden werden.

Benko weist alle Anschuldigungen zurück, für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Zusammenfassung
  • Nach seiner Festnahme droht dem Signa-Gründer René Benko neues Ungemach.
  • Der saudi-arabische Staatsfonds fordert die Räumung seiner Luxus-Villa in Innsbruck.
  • Die Forderung: Benkos Familie soll "unverzüglich" aus dem Anwesen entfernt werden.