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UNO: Mehr als 540.000 Vertriebene im Libanon

Die humanitäre Krise im Libanon wird nach UNO-Angaben immer größer. Mehr als eine halbe Million Menschen sei in dem Mittelmeerland inzwischen auf der Flucht, 285.000 hätten das Land verlassen, berichtete das UNO-Nothilfebüro OCHA.

Seit dem 23. September hat Israel seine Raketenangriffe auf Einrichtungen der Hisbollah-Miliz im Libanon massiv ausgeweitet.

Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen, die der Vertriebenen um 385 Prozent, hieß es vonseiten des OCHA.

Angriffe seit knapp einem Jahr

Die Hisbollah greift seit dem 8. Oktober 2023 Israel an - nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die am 7. Oktober 2023 Israel in einem Überraschungsangriff attackiert hatte. Dabei wurden rund 1.200 Menschen in Süd-Israel getötet und 250 als Geiseln verschleppt. Seitdem führt Israel einen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen.

Stand 3. Oktober seien innerhalb eines Jahres mindestens 1.699 Menschen durch den Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz gewaltsam ums Leben gekommen, berichtete OCHA unter Berufung auf das libanesische Gesundheitsministerium. Fast 10.000 Menschen seien verletzt worden. 77 Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien umgekommen, allein 28 von ihnen innerhalb von 24 Stunden am 2./3. Oktober.

Nach Angaben der UNO-Organisation für Migration (IOM) waren Stand 3. Oktober mehr als eine halbe Million Menschen (541.527) im Land auf der Flucht.

Viele Menschen auf der Flucht

Nach IOM-Angaben haben seit dem 23. September knapp 285.000 Menschen das Land verlassen, gut 40 Prozent von ihnen Libanesen. Fast 40.000 Libanesen seien ausgeflogen, ebenso 10.000 Syrer. Der Großteil der Menschen flüchte auf dem Landweg über die Grenzen, vor allem nach Syrien.

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR registrierte nach OCHA-Angaben in Syrien 185.000 Ankömmlinge. Mindestens 4.000 Libanesen seien nach Berichten auch in den Irak geflüchtet.

ribbon Zusammenfassung
  • Die humanitäre Krise im Libanon verschärft sich, da über 541.527 Menschen auf der Flucht sind und 285.000 das Land verlassen haben, berichtet das UNO-Nothilfebüro OCHA.
  • Seit dem 23. September hat Israel seine Angriffe auf die Hisbollah im Libanon intensiviert, was zu einem Anstieg der konfliktbedingten Todesfälle um 200 Prozent führte.
  • Mindestens 1.699 Menschen sind seit Oktober 2023 durch den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah ums Leben gekommen, während fast 10.000 verletzt wurden.