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Kärnten

Rekrut (21) erschossen: Kamerad wegen Mordes angeklagt

14. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Nach dem tragischen Zwischenfall in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau, bei dem ein 21-jähriger Soldat erschossen wurde, wurde nun die Mordanklage erhoben.

Am 22. Oktober 2024 verstarb ein 21-jähriger Rekrut im Klinikum Klagenfurt. Er war zuvor in der Türk-Kaserne von einem Schuss getroffen worden. Der Schütze, ebenfalls ein Rekrut, erklärte, dass sich der Schuss von alleine gelöst habe.

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat ihn nun wegen Mordes angeklagt, berichtete die "Kleine Zeitung" am Montag. 

Das 21-jährige Opfer soll gegen 15.52 Uhr den Wachraum der Kaserne betreten haben, wie ein Video der Außenkamera des Kasernentors zeigte. Der 21-Jährige hab sich wegen einer Ausgangssperre beim Offizier melden müssen, der sei aber nicht in seinem Büro gewesen. In einem anderen Raum sei der Wachsoldat, der spätere Schütze, gewesen. Vom Vorfall im Gebäude gibt es keine Videoaufzeichnung

Zwei Minuten später zeigt die Kamera das Opfer, dieser hält die rechte Hand an der Brust, die linke hinter seinem Rücken. Er läuft ins Kasernenareal, wo er aus dem Blickwinkel der Kamera verschwindet. Zuvor hatte sich ein anderer Wachsoldat umgedreht. Womöglich hatte er ein Geräusch, einen Schuss, vernommen. 

Verteidiger beteuert: "Kein Mord" 

Der Anwalt des Schützen, Kurt Jelinik, beteuert, dass der Vorfall "kein Mord" gewesen sei. "Dafür gibt es nicht das geringste Motiv. Auch auf dem Video macht er nicht den Eindruck eines kaltblütigen Mörders", spricht er das Video einer Überwachungskamera an.

Der 21-Jährige gab an, dass ihm schlecht gewesen sei und er seinen Gurt mit dem Halfter ablegte. Er soll erschrocken sein, als ihn jemand von hinten ansprach.

Er habe den Gurt nach oben gezogen und bemerkt, dass etwas zu Boden fällt. Es handelte sich um die Waffe.  Er habe versucht, sie zu fassen, dann habe er einen Schuss gehört. 

Sachverständiger widerlegte Aussagen 

Ein Schuss-Sachverständiger hat in einem Gutachten das Gesagte dann aber eindeutig widerlegt. Eine versehentliche Schussabgabe oder einen Mangel bei den Sicherheitsvorkehrungen schloss dieser aus. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

Video: Rekrut erschossen

Zusammenfassung
  • Nach dem tragischen Zwischenfall in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau, bei dem ein 21-jähriger Soldat erschossen wurde, wurde nun die Mordanklage erhoben.
  • Der Anwalt des Schützen, Kurt Jelinik, beteuert, dass der Vorfall "kein Mord" gewesen sei.
  • Ein Schuss-Sachverständiger hat i einem Gutachten das Gesagte dann aber eindeutig widerlegt.