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UNO: Fast 8.500 Zivilisten im Ukraine-Krieg getötet

Beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) inzwischen fast 8.500 Zivilisten getötet worden.

Seit Beginn der Invasion seien bis zum 9. April 8.490 zivile Todesopfer bestätigt und 14.244 verletzte Zivilisten in der Ukraine gezählt worden, teilt das Büro des Hochkommissars der UN für Menschenrechte (OHCHR) mit. Allein fast 4.000 Zivilisten seien in den schwer umkämpften Frontregionen Donezk und Luhansk getötet worden.

Tatsächliche Zahlen höher

Es sei aber zu befürchten, dass die tatsächlichen Zahlen wesentlich höher liegen, da Informationen aus besonders umkämpften Gebieten nur verzögert einträfen und viele Berichte noch nicht bestätigt worden seien. Das OHCHR bezeichnet seine Zahlen seit längerem lediglich als "die Spitze des Eisbergs", da es nur begrenzten Zugang zu den Kampfgebieten hat.

Der britische Militärgeheimdienst geht indes von einer künftig stärkeren Einbindung der russischen Luftlandetruppen bei Offensivaktionen im Krieg Russlands gegen die Ukraine aus. Die in den ersten Kriegsmonaten von gravierenden Verlusten betroffenen Luftlandetruppen seien in den vergangenen Wochen mit dem Raketensystem TOS-1A ausgestattet worden, bekannt als "schwerer Flammenwerfer", heißt es im täglichen Bulletin des britischen Verteidigungsministeriums am Dienstag.

Wagner-Chef: Bachmut unter russischer Kontrolle

Das System sei bisher üblicherweise von einer Spezialeinheit der russischen Armee in der Ukraine zum Schutz anderer Truppenteile gegen biologische, chemische sowie nukleare Waffen verwendet worden. Einsätze bei den Luftlandetruppen, die sowohl mit Hubschraubern als auch mit Fallschirmjägern operieren, sind den britischen Geheimdienstinformationen zufolge bisher nicht bekannt.

Unterdessen setzte die russische Armee nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe an der Front in der Ostukraine fort. Es gebe Luftangriffe und Artilleriebeschuss, teilte der ukrainische Generalstab mit. Mehrere Städte und Ortschaften in der Region Donezk seien unter schweren Beschuss geraten. Die ukrainischen Streitkräfte hätten mehrere Angriffe abgewehrt. Auch in Bachmut hielten die Kämpfe demnach an. Die russischen Truppen versuchten weiterhin, die seit Monaten schwer umkämpften Kleinstadt unter ihre Kontrolle zu bringen.

Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, äußerte sich erneut zum Stand der Kämpfe um Bachmut. Wagner-Kämpfer hätten 80 Prozent der Stadt unter ihrer Kontrolle, erklärt Prigoschin in einem ins Internet gestellten Video. Angaben zur Lage vor Ort können unabhängig nicht überprüft werden. Prigoschin hatte zuvor schon einmal die faktische Einnahme der Stadt verkündet.

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  • Beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) inzwischen fast 8.500 Zivilisten getötet worden.