UNICEF: 143 Kinder und Jugendliche im Westjordanland getötet
Sie bedeuteten eine Verdreifachung der Opferzahlen im Vergleich zum Neun-Monats-Zeitraum davor. Auf israelischer Seite seien im Westjordanland in den vergangenen neun Monaten zwei Kinder getötet worden, ergänzte UNICEF.
"Die Situation hat sich erheblich verschlechtert, was mit der Eskalation der Feindseligkeiten im Gazastreifen zusammenfällt", so UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Es gebe häufig Vorwürfe, dass palästinensische Kinder auf dem Heimweg von der Schule festgehalten oder beim Gehen auf der Straße erschossen würden. "Die Gewalt muss jetzt aufhören", sagte Russell. Die israelisch-palästinensischen Spannungen wirkten sich auf das Wohlergehen Tausender Kinder und Familien aus, die täglich in Angst um ihr Leben rennen würden, so UNICEF.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 noch einmal deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 550 Palästinenser getötet. Auch Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser nahm in dem Zeitraum zu. Israel hatte das Westjordanland, den Gazastreifen und Ost-Jerusalem im Sechstagekrieg von 1967 erobert und besetzt. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat.
Zusammenfassung
- UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell fordert ein Ende der Gewalt und betont, dass die israelisch-palästinensischen Spannungen das Wohlergehen Tausender Kinder und Familien beeinträchtigen.
- Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 wurden über 550 Palästinenser im Westjordanland getötet, und die Gewalt durch israelische Siedler gegen Palästinenser hat zugenommen.