Ukraine FlaggeAPA/AFP/YURIY DYACHYSHYN

Ukraine-Zeichnung von Kind: Vater behält Sorgerecht, bleibt in Haft

Ein in Russland wegen einer Ukraine-Zeichnung seiner Tochter von seinem Kind getrennter Vater behält das Sorgerecht, sitzt allerdings vorerst weiter im Gefängnis.

Eine Klage, mit der Alexej Moskaljow das Sorgerecht für seine 13-jährige Tochter Maria entzogen werden sollte, sei von den Behörden zurückgezogen worden, sagte sein Anwalt Wladimir Biljenko am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Das Verfahren ist eingestellt. Alexej behält seine elterlichen Rechte."

Der Fall des alleinerziehenden Vaters und der 13-jährigen Maria aus dem Ort Jefremow 300 Kilometer südlich von Moskau hatte international Schlagzeilen gemacht. Nachdem das Mädchen in der Schule eine Zeichnung angefertigt hatte, in der eine Frau und ein Kind neben einer ukrainischen Flagge von Raketen bedroht werden, schaltete die Schulleiterin die Behörden ein. Ermittler stießen dann im Internet auf kritische Kommentare des Vaters zur russischen Offensive in der Ukraine.

Das Mädchen kam daraufhin in ein Heim, sein Vater wurde im März wegen "Verunglimpfung" der russischen Armee zu zwei Jahren Haft verurteilt. Noch vor der Urteilsverkündung floh Moskaljow nach Belarus, wurde jedoch zwei Tage später gefasst und nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation nach Russland ausgeliefert. Maria wurde inzwischen bei ihrer Mutter untergebracht, zu der sie zuvor jahrelang keinen Kontakt hatte.

Wo Moskaljow sich jetzt aufhält, ist derweil unklar. Sein Anwalt erklärte, es sei ihm bisher nicht gelungen, Auskunft über den Aufenthaltsort seines weiterhin inhaftierten Mandanten zu erhalten.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein in Russland wegen einer Ukraine-Zeichnung seiner Tochter von seinem Kind getrennter Vater behält das Sorgerecht, sitzt allerdings vorerst weiter im Gefängnis.
  • Eine Klage, mit der Alexej Moskaljow das Sorgerecht für seine 13-jährige Tochter Maria entzogen werden sollte, sei von den Behörden zurückgezogen worden, sagte sein Anwalt Wladimir Biljenko am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.