Ukraine-Vertriebene haben gut am Arbeitsmarkt Fuß gefasst
Rund 12.000 Ukraine-Vertriebene sind seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in Oberösterreich untergekommen. Das ist rund die Hälfte aller in Österreich Angekommenen. Aktuell sind 7.930 im Bundesland gemeldet, von denen rund zwei Drittel den Unterhalt für sich und ihre Familien selbst verdienen. 2.604 Personen sind noch in der Grundversorgung, die Hälfte davon sind allerdings Kinder und junge Leute unter 20 Jahren, rechnete Dörfel in einer Pressekonferenz am Freitag vor.
"Wir haben die Situation gut gemeistert", so seine vorläufige Bilanz, aber "es ist noch nicht vorbei". Derzeit geht man davon aus, dass nur mehr wenige in die Ukraine zurückkehren wollen, angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen könnten neue Flüchtlingsströme folgen. Aber: "Wir werden auch die Zukunft meistern, weil wir ein Erfolgsmodell haben", ist Dörfel zuversichtlich.
"Die Gruppe wurde von Anfang an gut betreut", sieht Schmidt einen Grund für den Erfolg. Allerdings räumte sie ein, dass "auch der Kulturkreis" ausschlaggebend gewesen sei. Die Ukrainerinnen und Ukrainer seien oft gut ausgebildet. Etwa in der Landwirtschaft gebe es langjährige Beziehungen und viel Know-how - und das keinesfalls nur bei Hilfstätigkeiten, wie sie betonte, die Ukraine habe landwirtschaftliche Spezialisten. Bewährt habe sich auch, ukrainische Ärzte als Hilfsärzte arbeiten zu lassen, berichtet sie, während Dörfel sich über Personal im Sozial- und Pflegebereich freut. Aufholbedarf gibt es noch bei den Nostrifikationen.
Zusammenfassung
- Von den 7.930 Ukraine-Vertriebenen in Oberösterreich verdienen rund zwei Drittel ihren Unterhalt selbst, während 2.604 Personen noch in der Grundversorgung sind, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche.
- AMS-Geschäftsführerin Iris Schmidt lobt die Integration der Ukraine-Vertriebenen als Erfolgsgeschichte und Win-Win-Situation, wobei Integrationslandesrat Christian Dörfel die frühzeitige Betreuung als Schlüsselfaktor sieht.
- Trotz der Erfolge gibt es Aufholbedarf bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen, wobei viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufgrund ihrer guten Ausbildung in Bereichen wie Landwirtschaft, Sozial- und Pflegewesen tätig sind.