Ukraine: Schwerste Raketenangriffe seit Kriegsbeginn

Russland hat am Freitag zahlreiche Regionen der Ukraine mit den schwersten Raketenangriffen seit Wochen überzogen.

In weiten Teilen des Landes herrschte Luftalarm. Auch in der Hauptstadt Kiew gab es nach dem Einsatz der Flugabwehr Berichte über Explosionen. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte die Angriffe im Nachrichtendienst Telegram und rief die Menschen auf, Schutz zu suchen.

U-Bahn-Stationen als Zufluchtsort

Die Metro in der Hauptstadt stellte den Verkehr ein, sie diente als Bunker. In Kiew fielen Licht, Wasser und Heizung aus, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur aus der Drei-Millionen-Metropole berichtete. Medien sprachen von etwa 70 Raketenangriffen auf die Ukraine.

Zahlreiche Regionen unter Raketenbeschuss

Zahlreiche Regionen meldeten Raketenbeschuss, darunter Saporischschja, Mykolajiw, Winnyzja, Poltawa, Dnipropetrowsk und Charkiw. Demnach nahm Russland erneut besonders die Energieinfrastruktur ins Visier. In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih wurden den Behörden zufolge zwei Menschen infolge der Raketenangriffe getötet und fünf verletzt, als ein Haus getroffen wurde. Zahlreiche Gebiete meldeten Stromausfälle.

Energieversorger ruft Notstand aus

Die Präsidialverwaltung in Kiew teilte mit, dass landesweit auf Notversorgung im Energiebereich umgestellt werde. Sie rief die Menschen, die oft in Kälte und Dunkelheit sitzen, wegen der seit Wochen laufenden Angriffe, zu Verständnis auf. Es gebe Schutz- und Wärmestellen im Land, wohin sie kommen könnten. Notfalldienste würden zudem daran arbeiten, die getroffenen und beschädigten Energieanlagen zu reparieren.

Energieminister German Galuschtschenko bestätigte Einschläge in Objekte der Energieinfrastruktur im Süden und Osten des Landes. "Es finden Notabschaltungen des Stroms statt", schrieb er bei Facebook. Es handelte sich um eine der schwersten Attacken seit Beginn der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes am 10. Oktober.

Reparatur wird länger dauern

Der ukrainische Stromnetzbetreiber geht davon aus, dass die Reparatur des nationalen Stromnetzes und die Wiederherstellung der Stromversorgung diesmal länger dauern wird als nach früheren russischen Raketenangriffen. "Vorrang haben kritische Infrastruktureinrichtungen: Krankenhäuser, Wasserversorgungsanlagen, Wärmeversorgungsanlagen und Kläranlagen", teilt das Unternehmen mit. Es verwies darauf, dass dies bereits die neunte Welle von Raketenangriffen auf ukrainische Energieanlagen sei.

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PULS 24 Militärexperte Gerald Karner spricht im PULS 24 Interview über einen weiteren Luftangriffs Russlands auf die Ukraine am Freitag. 

Cherson: Rotes Kreuz-Mitarbeiterin getötet

Bei einem Luftangriff auf die Stadt Cherson wurde nach Angaben des Ukrainischen Roten Kreuzes eine Mitarbeiterin der Organisation getötet. Der Leiter der österreichischen Delegation des Roten Kreuzes, Jürgen Högl, drückte in einer Aussendung sein Mitgefühl aus: "Es sind Momente wie diese, wo es mir und meinen Kolleginnen und Kollegen schwerfällt, positiv zu bleiben", so Högl. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits am Donnerstagabend von dem Vorfall berichtet.

Luhansk: Mindestens acht Menschen getötet

Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die von russischen Truppen kontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge mindestens acht Menschen getötet worden. 23 weitere Menschen seien verletzt worden, als Raketen in dem Dorf Lantratiwka eingeschlagen seien. TASS berief sich auf nicht näher bezeichnete Quellen der Rettungsdienste. Es sei ein Gebäude in dem Ort zerstört worden, unter den Trümmern seien einige Menschen eingeschlossen, hieß es weiter.

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ribbon Zusammenfassung
  • Russland hat am Freitag zahlreiche Regionen der Ukraine mit den schwersten Raketenangriffen seit Wochen überzogen.
  • In weiten Teilen des Landes herrschte Luftalarm. Auch in der Hauptstadt Kiew gab es nach dem Einsatz der Flugabwehr Berichte über Explosionen.
  • Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte die Angriffe im Nachrichtendienst Telegram und rief die Menschen auf, Schutz zu suchen.