Trump-Prozess: 500 geladene Geschworene, aber keiner geeignet?
Trump ist angeklagt, Geschäftsdokumente gefälscht zu haben, um eine Schweigegeldzahlung von 130.000 Dollar an den Porno-Star Stormy Daniels geheim zu halten.
In einem ersten Schritt sollen nun die zwölf Geschworenen ausgewählt werden, bis die aber feststehen, könnten bis zu zwei Wochen vergehen.
Sie müssen dem Prozess nämlich unparteiisch gegenüberstehen.
Video: Historischer Prozess gegen Donald Trump
500 potenzielle Geschworene geladen
Insgesamt wurden 500 potenzielle Geschworene geladen, um am Auswahlverfahren teilzunehmen. Am Montagnachmittag wurden die ersten 96 eingeschworen, gleich darauf waren aber nur mehr etwa 34 von ihnen übrig.
Auf die Frage des Richters, wer nicht unparteiisch sein könnte, hoben mehr als die Hälfte der potenziellen Geschworenen die Hand. Sie wurden daher umgehend wieder entlassen.
"Ich konnte es einfach nicht tun", habe eine von ihnen gesagt, als sie das Gericht verlassen hatte, so die BBC.
Schon einmal bei einer Trump-Rallye gewesen?
Wer übrig blieb, musste sich dann 42 Fragen stellen, um seine Fairness zu erörtern. Darunter waren Fragen zu
- den Lesegewohnheiten der Geschworenen,
- ob sie schon einmal an einer Trump-Kundgebung teilgenommen hatten,
- oder auch, ob sie eines von Trumps Büchern gelesen hatten.
Eine Frau wurde etwa gefragt: "Haben Sie irgendwelche starken Meinungen oder festen Überzeugungen in Bezug auf den Ex-Präsidenten Donald Trump oder die Tatsache, dass er aktuell Präsidentschaftskandidat ist, die Ihre Fähigkeit beeinträchtigen würden, eine faire und unparteiische Geschworene zu sein?"
Ihre simple Antwort war: "Ja". Auch sie wurde entlassen.
Galerie: Der Trump-Prozess in Bildern
Auswahl dauert länger
Mindestens neun weitere potenzielle Geschworene wurden ebenfalls entlassen, sie hätten angegeben, dass sie aus anderen Gründen nicht in der Lage seien, am Prozess teilzunehmen. Mehr als 24 der Geschworenen, die nicht ausgewählt wurden, seien weiße Frauen gewesen, zitiert die BBC einen Gerichtsbericht.
Am Ende des Tages waren keine Geschworene ausgewählt worden. Das Auswahlverfahren soll nun am Dienstag weitergehen.
Sollte Trump verurteilt werden, würde ihn dies nicht an der Präsidentschaftskandidatur oder im Falle eines Wahlsiegs am Wiedereinzug in das Weiße Haus hindern. Die US-Verfassung verbietet verurteilten Straftätern die Kandidatur für das höchste Staatsamt generell nicht.
Zusammenfassung
- Am Montag hat ein historischer Prozess begonnen: Erstmals steht mit Donald Trump ein Ex-US-Präsident strafrechtlich vor Gericht.
- Es geht um die Vertuschung einer Schweigegeld-Zahlung an Porno-Star Stormy Daniels.
- Der Prozess hatte aber Startschwierigkeiten, denn es scheint schwierig, unparteiische Geschworene zu finden.
- Dabei wurden 500 potenzielle Kandidat:innen geladen.