5 Tote und 22 Verletzte bei Anschlag bei Ankara
Es soll mindestens fünf Tote und 22 Verletzte geben, so der türkische Innenminister Ali Yerlikaya (AKP).
Zwei "Terroristen" wurden bei dem Terroranschlag "neutralisiert", so der Minister. Laut Medienberichten sieht er die kurdische Arbeiterpartei PKK verantwortlich für den Vorfall.
https://twitter.com/AliYerlikaya/status/1849101152098410932
Berichte über Schüsse, Explosion und Geiselnahme
Laut türkischen Medienberichten kam es zu einem Zwischenfall zwischen Personen, die das Luftfahrtunternehmen Tusas betreten wollten und den örtlichen Sicherheitskräften. Auf Videoaufnahmen sind mehrere Schüsse zu hören und eine Explosion zu sehen.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi wurden Mitarbeiter des Unternehmens in Bunkern in Sicherheit gebracht. Die Umgebung sei abgesperrt worden.
Der Sender Ntv berichtete, es gebe eine Geiselnahme. Medienberichten zufolge fuhren zahlreiche Krankenwagen zum Ort des Anschlags.
Laut Anadolu Ajansi hat die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung des Anschlags eingeleitet. Die türkische Rundfunkbehörde Rtük verhängte eine Nachrichtensperre zu dem Thema.
https://twitter.com/BigBreakingWire/status/1849077872851308823
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nahm am Mittwoch am BRICS-Gipfel im russischen Kasan teil. Er verurteilt den "abscheulichen Terroranschlag".
Tusas ist ein Luft- und Raumfahrttechnik-Unternehmen. 24.000 Mitarbeiter sollen an dem Standort arbeiten. Dort werden unter anderem F-16-Kampfjets gebaut und modifiziert.
Waffen gegen PKK und IS
Laut dem Analysten Murat Yetkin werden Drohnen von Tusas sowohl im Kampf gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK als auch gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) von der Türkei eingesetzt.
In der Türkei haben in der Vergangenheit sowohl der IS, die linksextremistische Revolutionäre Volksbefreiungsfront DHKP-C als auch die PKK schwere Anschläge verübt, auch in Ankara.
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Letztes Attentat 2023
Im Oktober 2023 etwa hatte sich ein Selbstmordattentäter vor dem Innenministerium in Ankara in die Luft gesprengt, zwei Beamte wurden verletzt. Die PKK bekannte sich damals zu dem Anschlag.
Die türkische Regierung reagierte mit Dutzenden Festnahmen innerhalb der Türkei und Luftschlägen im Nordirak, wo das PKK-Hauptquartier liegt.
Der jetzige Anschlag ereignete sich kurz nachdem die Ultranationalisten der Partei MHP überraschend eine mögliche Freilassung des PKK-Führers Abdullah Öcalan thematisiert hatten. Die MHP ist Erdogans Regierungspartner.
Ihr Chef Devlet Bahceli hatte dies jedoch an eine Entwaffnung der Terrororganisation geknüpft. Beobachter werten dies als ein Zeichen dafür, dass es möglicherweise zu einem neuen Friedensprozess zwischen Regierung und PKK kommen könnte. Der letzte Versuch war 2015 gescheitert. Ob ein Zusammenhang zu dem Anschlag besteht, ist völlig unklar.
Zusammenfassung
- Die türkischen Behörden sprechen von einem Terroranschlag am Gelände von "Turkish Aerospace Industries (TAI)" bei Ankara.
- Es soll mindestens fünf Tote und 22 Verletzte geben, so der türkische Innenminister Ali Yerlikaya.
- Der türkische Innenminister sieht die Verantwortung bei der PKK.