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Tote und Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Dnipro

Bei russischen Raketenangriffen sind in der südostukrainischen Großstadt Dnipro mindestens fünf Menschen getötet worden. "Dnipro: Wieder russische Terroranschläge gegen unsere Stadt", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. 34 Menschen seien zudem verletzt worden. Der Staatschef forderte die Verbündeten erneut auf, dem Land mehr moderne Flugabwehrsysteme und weitreichende Waffen zur Verfügung zu stellen.

"Die Welt kann Leben schützen, aber dazu bedarf es der Entschlossenheit der führenden Politiker", betonte Selenskyj. Schäden gab es den Berichten zufolge an einem Einkaufszentrum neben dem Rüstungsproduzenten Piwdenmasch. In sozialen Netzwerken kursierende Videos sollten mehrere Einschläge auf dem Werksgelände selbst zeigen.

Angaben der ukrainischen Luftwaffe nach sind über dem Gebiet Dnipropetrowsk fünf von sieben Raketen und alle fünf eingesetzten Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen worden. Explosionen wurden auch aus der Industriestadt Krywyj Rih und dem benachbarten Gebiet Saporischschja gemeldet.

Auch in der nordostukrainischen Region Charkiw ist am Mittwoch ein Mensch getötet und vier weitere verletzt worden. In dem Dorf Borowa sei ein Mensch ums Leben gekommen, zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zudem seien zehn Wohnhäuser, Geschäfte und ein Verwaltungsgebäude beschädigt worden. In dem Dorf Russka Losowa seien durch einen Raketenangriff in den frühen Morgenstunden zwei Menschen verletzt und zehn Häuser beschädigt worden. Die russischen Streitkräfte hatten im Mai eine neue Offensive in der Region Charkiw gestartet.

Russische Offizielle sprachen unterdessen von zwei Toten bei ukrainischen Angriffen in der Region Cherson. Nach eigenen Angaben hat Russland Angriffe von zwei unbemannten ukrainischen Sprengstoffbooten auf die Hafenstadt Noworossijsk abgewehrt. Die Drohnenboote seien im Schwarzen Meer zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau mit. In Noworossijsk liegt ein großer Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Dort hat Russland viele seiner auch im Angriffskrieg gegen die Ukraine genutzten Kriegsschiffe stationiert.

Zu möglichen Schäden teilte das Ministerium nichts mit. Medien hatten von Explosionen in Noworossijsk berichtet. Das russische Verteidigungsministerium meldete auch, dass die Flugabwehr Drohnenangriffe auf das Moskauer Gebiet sowie auf die Regionen Belgorod und Brjansk abgewehrt habe. Überprüfen ließen sich die Angaben nicht von unabhängiger Seite.

Noworossijsk war zuletzt im Mai Ziel größerer Angriffe der Ukraine. Am 17. Mai schoss die Flugabwehr laut Behörden dort 44 Drohnen ab, etwa 30 Häuser und Wohnungen waren beschädigt worden. Auch Ende Mai gab es einen Angriff.

Die Ukraine beschießt inzwischen täglich russische Ziele auch im Hinterland des Nachbarstaates, um den militärischen Nachschub zu stoppen. Mit westlicher Hilfe hat das Land, das sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg wehrt, auch seine eigene Produktion von Drohnen deutlich ausgebaut. Die Schäden und Folgen stehen in keinem Verhältnis zu den massiven Zerstörungen und der Zahl der Todesopfer durch die russischen Angriffe auf die Ukraine.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei russischen Raketenangriffen in Dnipro wurden mindestens fünf Menschen getötet und 34 verletzt. Präsident Selenskyj forderte erneut mehr moderne Flugabwehrsysteme und weitreichende Waffen.
  • In der Region Charkiw gab es ebenfalls Opfer durch russische Angriffe: Ein Mensch wurde getötet und vier weitere verletzt. Schäden wurden an zehn Wohnhäusern und einem Verwaltungsgebäude gemeldet.
  • Russland meldete zwei Tote bei ukrainischen Angriffen in der Region Cherson und wehrte Angriffe von unbemannten Sprengstoffbooten auf Noworossijsk ab.