Strache will sich bei Wien-Wahl verdoppeln
Straches Optimismus beruht auf eigenen Umfragewerten, die ihm laut eigener Aussage ein Potenzial von sieben Prozent bescheinigen sollen, schon beim Wahlkampfstart sei man bei drei Prozent gelegen. "Ich bin guter Dinge, dass wir am 27. April einen Grund zum Feiern haben", gab er sich konsequent selbstbewusst. Im Unterschied zur letzten Wahl sei man diesmal weit besser aufgestellt und habe auch die Möglichkeit zum Wahlkampf auf der Straße, der 2020 wegen der Coronapandemie nicht möglich gewesen sei.
Seinen Nachfolger als Wiener FPÖ-Obmann, Dominik Nepp, kritisierte er zwar, schloss aber eine Kooperation im Falle eines Einzugs in den Gemeinderat nicht aus. "Ich streite ja nicht", so Strache, "wo Inhalte da sind, werden wir natürlich zusammenarbeiten". Konkurrenz belebe außerdem. Auch die Spesen-Causa, in der nach wie vor gegen Strache ermittelt wird, sieht dieser nicht als Hindernis. Es handle sich um "alte Hüte", die hinreichend dokumentiert seien. "Alles, was man mir privat zugeordnet hat, habe ich bezahlt."
Kritik an der FPÖ übt Strache wegen deren angeblicher Anbiederung an die türkische Community. Die "Nepp-FPÖ" sei in vielen Bereichen "falsch abgebogen", findet er. "Das muss man herausarbeiten." Im Gegensatz zu den heutigen Wiener Freiheitlichen sei er, Strache, "bei den Menschen". "Ja, ich werde ein unangenehmer politischer Zeitgenosse sein", kündigte er für den Fall eines Einzugs an. Viele würden am Sonntag "mit der Faust im Hosensack in die Wahlzelle gehen". "Die Kuschelphase wird vorbei sein, wenn das 'Team HC Strache' in den Gemeinderat einzieht", kündigte der Spitzenkandidat an.
Inhaltlich baut Strache weiterhin auf das Thema Sicherheit und fordert etwa einen eigenen Sicherheitsstadtrat nach dem Modell des einstigen New Yorker Bürgermeisters und späteren Anwalts von Donald Trump, Rudy Giuliani. Auch eine eigene Wiener Stadtpolizei will Strache gründen. An Brennpunkten müssten außerdem Polizeicontainer positioniert werden, "da braucht es ein gerechtes und hartes Vorgehen der Exekutive".
Zusammenfassung
- Heinz-Christian Strache, der mit seiner eigenen Liste bei der Wien-Wahl antritt, strebt eine Verdoppelung seines Ergebnisses von 2020 an, als er 3,3 Prozent erreichte. Laut eigenen Umfragen sieht er ein Potenzial von sieben Prozent.
- Strache schließt eine Zusammenarbeit mit der FPÖ nicht aus, obwohl er deren Kurs kritisiert, insbesondere die angebliche Anbiederung an die türkische Community. Die Spesen-Causa sieht er nicht als Hindernis.
- Inhaltlich setzt Strache auf Sicherheitspolitik und fordert einen eigenen Sicherheitsstadtrat sowie eine Wiener Stadtpolizei. Zudem plant er, Polizeicontainer an Brennpunkten zu positionieren.