Strache steht hinter Gabalier- und Jelinek-Chats
Der erste Comeback-Versuch in der Politik ist Heinz-Christian Strache nicht gelungen. 3,27 Prozent der Stimmen errang das "Team HC Strache" 2020 - ein Einzug in den Gemeinderat scheiterte.
Bei der Wahl im kommenden Jahr will es Strache erneut wissen. Doch weiterhin ist ein Comeback mit der FPÖ kein Thema. Er habe den Freiheitlichen zwar für eine Versöhnung "die Hand ausgestreckt". Nachdem es die wohl nicht geben werde, müsse er sich nun der Wien-Wahl 2025 mit einer eigenen Liste widmen.
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Sein Ziel: "Als Außenseiter eine Ansage machen für Wien". Ein Rachefeldzug gegen seine alte Partei sei das - trotz beinahe identen Themen - aber nicht.
"Ich kandidiere nicht gegen Dominik Nepp, ich kandidiere für die österreichische Bevölkerung", sagte Strache bei "Heiß Umfehdet". Er sieht sich auch weiterhin als "Teil der freiheitlichen Wertegemeinschaft".
Angst beim Eis kaufen
Er wolle die "richtigen Themen auch ernsthaft ansprechen und vorantreiben". Denn "wenn man heute schon mit einer schuss- oder stichfesten Weste beim Tichy in Favoriten Eis einkaufen gehen muss und Angst haben muss", dann sei einiges schiefgelaufen, so Strache. Das gehe "vom Sicherheitsbereich, vom Zuwanderungsbereich, bis zum Integrationsbereich bis zum sozialpolitischen Bereich".
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Damit verweist Strache auf zwei Messerattacken am Reumannplatz, die sich im März innerhalb weniger Tage abgespielt haben.
Strache steht hinter seinen Chats
Seine in den vergangenen Wochen bekannt gewordenen Chats verteidigt der ehemalige FPÖ-Vizekanzler. Auch Bürger hätten das "künstliche Aufbauschen und die teilweise auch falsche Interpretation der Chats als sehr lächerlich empfunden", meinte er.
Das Nachrichtenmagazin "profil" veröffentlichte Ende März Chatnachrichten, wonach sich Strache wünschte, dass "Andi Gabalier endlich auf Ö3 gespielt wird".
Dazu sagte er am Donnerstag: "Ja, wenn Gabalier von einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk geschnitten und es keine Berichterstattung von einem prominenten, guten, erfolgreichen österreichischen Künstler gibt, ist das der falsche Weg und dann muss man eigentlich schauen, dass der öffentlich-rechtliche Sender seinem Auftrag nachkommt".
Jelinek-Absetzung sei "Politisierung"
Auch die Chats mit Philipp Jelinek, der mit dem ORF-Format "Fit mit Philipp" (auch zu sehen auf JOYN) zum Vorturner der Nation wurde, schlugen hohe Wellen. Der ORF startete eine Prüfung der Vorwürfe, am Donnerstagabend beendete der ORF die Zusammenarbeit.
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Den Chats zufolge soll sich Jelinek um einen Karriere-Push bei Strache bemüht haben. Im Gegenzug soll er angeboten haben, den damaligen Vizekanzler über ORF-Interna zu informieren.
Im Februar 2018 schrieb er im Zusammenhang mit seinem neuen Job als ORF-Vorturner an Strache: "Freu mich auch sehr das WIR des geschafft hab’n! 😀 Sollten uns wenn du zurück bist kurz sehen…hab eine Info für dich die eventuell wichtig sein könnte."
"Ich habe ja nie Informationen bekommen vom Herrn Jelinek, das kann man in den Chats auch überprüfen", meinte Strache dazu bei "Heiß Umfehdet". Er habe ihn als Moderator gekannt und hätte im selben Fitnessstudio trainiert. Seine "sportliche Fachkompetenz" sei für Strache "als Sportminister interessant" gewesen.
Deshalb habe Strache Jelinek lediglich vorgeschlagen, danach sei er nicht mehr involviert gewesen. In der Absetzung der Sendung sieht Strache eine "Verpolitisierung", denn Jelinek sei "völlig unpolitisch".
Eines will Strache auch noch klarstellen: "Das Framing, dass man medial aufgebaut hat, er sei mein Personal Trainer gewesen, ist nachweislich falsch. Er war nie mein persönlicher Trainer".
Zusammenfassung
- Heinz-Christian Strache will zurück auf die politische Bühne - er kandidiert erneut bei der Wien-Wahl im kommenden Jahr.
- Seine zuletzt bekannt gewordenen Chats verteidigt er im PULS 24 Interview: Gabalier sei ein "erfolgreicher, guter" Künstler und Jelinek habe "sportliche Fachkompetenz".
- Das Nachrichtenmagazin "profil" veröffentlichte Ende März Chatnachrichten, wonach sich Strache wünschte, dass "Andi Gabalier endlich auf Ö3 gespielt wird".
- Jelinek soll sich bei Strache um einen Karriere-Push im ORF bemüht haben. Im Gegenzug soll er ORF-Interna angeboten haben.