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Erste Burgenländer gaben Stimme für Landtagswahl ab

09. Jan. 2025 · Lesedauer 3 min

Die ersten Burgenländer haben ihre Stimme für die Landtagswahl am 19. Jänner bereits abgegeben. Sie nutzten dafür den vorgezogenen Wahltag, der Freitagmittag mit der Öffnung des ersten Wahllokals in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) begann. Um Punkt 12 Uhr - das Schild mit Pfeil zum Wahllokal wurde gerade erst aufgestellt - spazierten dort schon die ersten Wähler zur Urne. Bis zum Abend nutzten insgesamt 34.267 Wahlberechtigte diese Möglichkeit.

Dies sind 13,68 Prozent aller Stimmberechtigten und bedeutet eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2020, als 27.580 (11,02 Prozent) den vorgezogenen Wahltag nutzten, teilte das Landesmedienservice mit. Die Stimmen werden am 19. Jänner gemeinsam mit den Wahlkarten und den am Wahltag abgegebenen Stimmen ausgezählt. Besonders hoch war die Wahlbeteiligung am Freitag etwa in Badersdorf (40,96 Prozent) oder in Heugraben (30,80 Prozent). Niedrig fiel sie aus in Bruckneudorf (6,45 Prozent) sowie in Oberwart (6,76 Prozent). In Eisenstadt nahmen 6,98 Prozent den vorgezogenen Wahltag in Anspruch.

Am Rathausplatz in Siegendorf herrschte ab der Öffnung zu Mittag ein reges Kommen und Gehen. Die Gründe der Siegendorfer, warum sie schon am vorgezogenen Wahltag wählen gingen, waren vielfältig. Manche nutzten gleich ihre Mittagspause zur Stimmabgabe, andere wollten es einfach hinter sich haben. Wieder andere meinten, am Wahlsonntag müssten sie sich schön anziehen und "jetzt gehen wir so". Die Wahlbeteiligung belief sich in der Gemeinde auf 17,05 Prozent.

Im Laufe des Nachmittags sperrten nach und nach auch die Wahllokale in den anderen Gemeinden auf. Verpflichtend geöffnet sein muss von 18 bis 19 Uhr mindestens ein Wahllokal pro Kommune. Am späten Nachmittag und Abend schritten auch schon die ersten drei der sechs Spitzenkandidaten zur Urne. Norbert Hofer (FPÖ) wählte in Pinkafeld, Anja Haider-Wallner (Grüne) in Eisenstadt und Christoph Schneider (NEOS) in Breitenbrunn.

Haider-Wallner wählte gemeinsam mit ihrem Sohn kurz nach 17 Uhr im Rathaus der Landeshauptstadt. Der vorgezogene Wahltag sei "praktisch", meinte sie gegenüber Journalisten. Für die Grünen sei die Wahl "keine gmahde Wiese", es gehe um jede Stimme. Der Wahlausgang am 19. sei ebenso offen wie die etwaige Koalition danach, so die grüne Spitzenkandidatin.

FPÖ-Spitzenkandidat Hofer, der mit seiner Tochter zum Wahllokal kam, appellierte bei seiner Stimmabgabe an alle Burgenländer, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Dass er selbst den vorgezogenen Wahltag nutzte, soll ein "Signal" sein, die Wahlbeteiligung hoch zu halten. Auf die blau-türkisen Koalitionsgespräche auf Bundesebene angesprochen, meinte Hofer: "Die Menschen sind froh, wenn es endlich zu einer stabilen Regierung kommt." Er selbst habe versprochen, hier im Burgenland zu bleiben und hier "seine Aufgaben" zu erledigen.

Ebenfalls bereits am Freitag kurz vor dem Schließen des Wahllokals in Breitenbrunn traf auch NEOS-Spitzenkandidat Schneider ein. "Meine Stimme kann nicht mehr warten", begründete er gegenüber Journalisten und rief ebenfalls zur Wahl auf - unter anderem jene, die schon bei der EU-Wahl und der Nationalratswahl 2024 ihr Kreuzerl bei Pink gemacht haben. Im Landesparlament wollen die NEOS eine "echte Kontrollkraft" und "Schiedsrichter" sein, zeigte er sich vom Einzug überzeugt.

Der Landtag, in dem 36 Mandate zu vergeben sind, wurde zuletzt am 26. Jänner 2020 gewählt. Die SPÖ erzielte damals 49,94 Prozent der Stimmen und die absolute Mandatsmehrheit im Landtag. Die ÖVP kam auf 30,58 Prozent, auf die Freiheitlichen entfielen 9,79 Prozent und auf die Grünen 6,72 Prozent. Bündnis Liste Burgenland und NEOS schafften es damals nicht in den Landtag. Diesmal treten neben den bereits im Landesparlament vertretenen Parteien erneut die NEOS an sowie die vom früheren Freiheitlichen Geza Molnar gegründete "Liste Hausverstand".

Den vorgezogenen Wahltag nutzten mehrere Spitzenpolitiker des Landes, unter ihnen auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Landtagspräsident Robert Hergovich (beide SPÖ).

Zusammenfassung
  • Am vorgezogenen Wahltag zur Landtagswahl im Burgenland nutzten 34.267 Wahlberechtigte ihre Stimme, was 13,68 Prozent der Stimmberechtigten entspricht und eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2020 darstellt.
  • Besonders hohe Wahlbeteiligungen wurden in Badersdorf mit 40,96 Prozent und in Heugraben mit 30,80 Prozent verzeichnet, während Bruckneudorf und Oberwart mit 6,45 Prozent bzw. 6,76 Prozent niedrigere Beteiligungen aufwiesen.
  • Spitzenkandidaten wie Norbert Hofer (FPÖ), Anja Haider-Wallner (Grüne) und Christoph Schneider (NEOS) nutzten den vorgezogenen Wahltag, um ihre Stimmen abzugeben und die Bedeutung der Wahlbeteiligung zu betonen.