Stichwahl um das Präsidentenamt in Uruguay
Rund 2,7 Millionen Menschen waren in dem kleinen südamerikanischen Land zur Wahl aufgerufen. Es herrschte Wahlpflicht. Der beliebte Amtsinhaber Luis Lacalle Pou durfte gemäß Verfassung nicht erneut antreten.
Der Linke Orsi will im Falle eines Wahlsiegs die Armut bekämpfen und entschlossen gegen Korruption vorgehen. Der konservative Delgado kündigte an, die Politik der amtierenden Regierung weiterzuführen und Bürokratie abzubauen. Umfragen zufolge sorgen sich die Uruguayer vor allem um die Sicherheitslage, die wirtschaftliche Situation und Arbeitsplätze.
Verglichen mit anderen Ländern in der Region ist Uruguay politisch wenig polarisiert. Seit der Rückkehr zur Demokratie vor 40 Jahren wechselten sich Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Regierungen ab. Unabhängig vom Ausgang der Wahl werden keine radikalen Veränderungen erwartet.
Neben dem Präsidenten wurden am Sonntag auch alle 30 Senatoren und 99 Abgeordnete des Parlaments neu gewählt. Zudem standen zwei Plebiszite zur Abstimmung: Zum einen sollte das Renteneintrittsalter von 65 auf 60 Jahre gesenkt werden, zum anderen sollten nächtliche Durchsuchungen von Privaträumen durch die Polizei ermöglicht werden. Nach Auszählung fast aller Wahlzettel lagen die Nein-Stimmen in beiden Fällen vorn.
Zusammenfassung
- In Uruguay kommt es am 24. November zu einer Stichwahl zwischen Yamandú Orsi, der über 43 Prozent der Stimmen erhielt, und Álvaro Delgado mit rund 27 Prozent.
- Bei der Wahl waren 2,7 Millionen Menschen stimmberechtigt, und die Wahlbeteiligung war Pflicht. Der amtierende Präsident, Luis Lacalle Pou, durfte nicht erneut antreten.
- Neben der Präsidentschaftswahl wurden auch alle 30 Senatoren und 99 Abgeordnete neu gewählt. Zwei Plebiszite, darunter eine Senkung des Renteneintrittsalters, wurden abgelehnt.