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Iran wehrt Drohnen ab, Berichte über israelischen Angriff

Staatsmedien zufolge soll der Iran in der Nacht auf Freitag Drohnen abgewehrt haben. Die Luftverteidigung wurde nach der Sichtung mehrerer Drohnen aktiviert. US-Medien berichteten von einem Angriff durch Israel. Weder der Iran, noch das Pentagon oder Israel nahmen zunächst dazu Stellung. In der Provinz Isfahan wurden auch Explosionen registriert, die aber auf die Aktivierung der Luftabwehr zurückzuführen waren.

Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan wurden Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen. Das Staatsfernsehen berichtete von drei Drohnen über Isfahan. Die Luftabwehr habe diese Drohnen dann zerstört.

Die iranische Nachrichtenagentur FARS meldete, in der Nähe eines Armeestützpunktes in der Stadt Isfahan seien drei Explosionen zu hören gewesen. Später berichtete der Staatssender, die Lage in Isfahan sei normal und es habe keine Explosionen am Boden gegeben. Auch ein iranischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Explosionen bei Isfahan seien auf die Aktivierung der Luftabwehr zurückzuführen. Es habe keinen Raketenangriff gegeben, betonte er. Es seien auch keine Schäden entstanden. 

Es kam zu Flugbeschränkungen, die laut der Nachrichtenagentur Tasnim wieder aufgehoben wurde. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, denen zufolge der Sicherheitsrat zu einer Notsitzung zusammengekommen sei. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Ein iranischer Experte äußerte im Staatsfernsehen die Vermutung, dass die Drohnen innerhalb des Landes von "Infiltratoren" gestartet worden seien. Er sprach von Mini-Drohnen, die von der Luftabwehr bei der Stadt Isfahan abgeschossen worden seien. Der iranische Fernsehsender Press TV berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass es keinen Angriff aus dem Ausland auf iranische Städte wie Isfahan gegeben habe.

Iran plant offenbar vorerst keine Vergeltungsmaßnahmen 

Die Islamische Republik plant laut einem ranghohen offiziellen Vertreter zunächst keine Vergeltungsmaßnahmen. Nach seiner Darstellung ist bisher nicht klar, wer hinter dem Vorfall steckt.

"Die ausländische Quelle des Vorfalls wurde nicht bestätigt", sagte der iranische Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Es habe keinen "externen Angriff" auf den Iran gegeben, fügte er hinzu. "Die Diskussion tendiert eher in Richtung Infiltration als in Richtung Angriff."

In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. Laut dem Rundfunk bestand für die dortigen Atomeinrichtungen keine Gefahr.

Drohnenangriff IranAPA

Gegenschlag Israels? 

Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge soll Israel den Iran angegriffen haben. Die Sender ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, Israel habe eine Militäroperation im Iran durchgeführt. 

Israel wollte einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann. Das israelische Militär habe den Angriff als Vergeltung für Teherans Drohnen- und Raketenbeschuss am vergangenen Wochenende ausgeführt, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten am Freitag. Die USA seien nicht involviert gewesen, aber von Israel informiert worden, sagte ein Insider.

Mehrere US-Medien berichteten von einer oder mehreren israelischen Raketen, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Das Pentagon bestätigte die Berichte nicht. Von iranischer Seite gab es zunächst keine direkten Schuldzuweisungen.

Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen "begrenzten Angriff" gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. Am Donnerstag hatte es zwischen hochrangigen Vertretern der US-Regierung und der israelischen Seite eine Videokonferenz gegeben, in der nach Angaben des Weißen Hauses auch über den Iran gesprochen worden sei.

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) bestätigte. Keine iranischen Atomanlagen seien beschädigt worden, meldete die Organisation am Freitag in Wien. IAEA-Chef Rafael Grossi rufe weiterhin "alle zu äußerster Zurückhaltung auf", hieß es in einer Stellungnahme auf X (vormals Twitter). Nukleare Anlagen sollten nie Ziele in militärischen Konflikten sein, betonte er.

Mehrere US-Medien berichteten von einer oder mehreren israelischen Raketen, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Das Pentagon bestätigte die Berichte nicht. Von iranischer Seite gab es zunächst keine direkten Schuldzuweisungen. Ein in Nordisrael ausgelöster Raketenalarm stellte sich als Fehlalarm heraus.

Der Iran hatte in der Nacht auf Sonntag Israel mit Hunderten Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Hintergrund war ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. Israel hatte angekündigt, auf den iranischen Angriff reagieren zu wollen.

Video: Sanktionen gegen Iran - Angst vor Nahost-Eskalation

ribbon Zusammenfassung
  • Staatsmedien zufolge soll der Iran in der Nacht auf Freitag Drohnen abgewehrt haben.
  • Die Luftverteidigung wurde nach der Sichtung mehrerer Drohnen aktiviert.
  • US-Medien berichteten von einem Angriff durch Israel.
  • Weder der Iran, noch das Pentagon oder Israel nahmen zunächst dazu Stellung.
  • In der Provinz Isfahan wurden auch Explosionen registriert, die aber auf die Aktivierung der Luftabwehr zurückzuführen waren.