Stainer-Hämmerle: Doskozil und Babler lassen die Langzeitperspektive aus

Andreas Babler und Hans Peter Doskozil seien beide Sozialdemokraten, interessant seien die Leerstellen in ihren Programmen, so Stainer-Hämmerle.

Im Newsroom LIVE spricht die Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle um den Vorwahlkampf um die SPÖ-Spitze. Bei PULS 24 Anchor Thomas Mohr spricht sie über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Die dritte Kandidatin im Rennen, die Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner, würde selbst das Wort "Wahlkampf" vermeiden. Sie würde sich an dem internen Wahlkampf beteiligen, so Stainer-Hämmerle. Aus Sicht der Partei wäre es aber gut, wenn sich Rendi-Wagner auch einbringen würde.

"Links" und "Rechts" als relative Attribute

In der Woche vor Ostern hatten Doskozil und auch Babler inhaltliche Programme präsentiert. Viele Punkte darin wären ähnlich, beide seien klar Sozialdemokraten, so Stainer-Hämmerle.

Spannend seien die Leerstellen: In Bablers Programm fände sich nichts zum Thema Asyl und Migration. Wozu er bei Auftritten sehr wohl Stellung nimmt. Dafür würde er im Gegensatz zu Hans Peter Doskozil Frauenthemen in seinem Programm ansprechen. Das würde man bei Doskozil vergeblich suchen. Der burgenländische Landeshauptmann würde dafür andere Punkte ansprechen: Polizei und Korruption finden sich in seinem Programm.

Unterschiede in Schwerpunktsetzung 

Babler und Doskozil wollen die SPÖ an der Spitze in die nächste Nationalratswahl führen. Wie sie zur Zusammenarbeit mit der FPÖ stehen, das bleibt in beiden Programmen eine Leerstelle. 

Es gehe hier klar darum, eine Debatte innerhalb der SPÖ anzusprechen. Es würde beiden nichts nützen, hier Personen außerhalb der SPÖ ansprechen zu wollen. Allerdings werden Babler und Doskozil ihren Programmen treu bleiben müssen. 

 

Doskozil will der "Starke" sein

So fordert Doskozil den Mindestlohn nicht mehr gesetzlich, sondern rudert zurück, um nicht mit der Gewerkschaft aneinander zu gelangen. In einem Interview kritisierte er zuletzt die Machtverhältnisse innerhalb der SPÖ, Doskzil wolle der "Starke" sein, so Stainer-Hämmerle. Das würde nach der Wahl zu einem Konflikt werden können.

Es wäre nichts durch den internen Machtkampf gewonnen, wenn nach einem Führungswechsel die Wiener gegen die burgenländische SPÖ sticheln würden. Es sei auch möglich, dass die Mitgliederbefragung mit einer Zerreißprobe der SPÖ enden würde.

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  • Andreas Babler und Hans Peter Doskozil seien beide Sozialdemokraten, interessant seien die Leerstellen in ihren Programmen, so Stainer-Hämmerle.