Entscheidung in Salzburg über (Dunkel-)Roten Bürgermeister
In 14 der 119 Salzburger Gemeinden haben Sonntagfrüh die Bürgermeister-Stichwahlen begonnen. Dort hat beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen keine Kandidat:in absolute Mehrheit erzielt.
Besonders spannend wird es in der Landeshauptstadt, wo es zu einem Duell zwischen Bernhard Auinger von der SPÖ und Kay-Michael Dankl von der KPÖ Plus kommt. Nach Graz könnte damit bald eine zweite Landeshauptstadt unter kommunistischer Führung stehen.
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Hohe Wahlbeteiligung wird erwartet
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am 10. März hat die zuletzt ÖVP-dominierte Stadt Salzburg wieder rot gefärbt. Die SPÖ gewann vor der KPÖ Plus, gleichzeitig zogen SPÖ-Vizebürgermeister Auinger (29,4 Prozent) und KPÖ-Plus-Gemeinderat Dankl (28,0 Prozent) in die Stichwahl ein. Der knappe Abstand und das offene Rennen könnten für eine hohe Wahlbeteiligung sorgen, zumindest erreichte die Zahl der ausgegebenen Wahlkarten mit 15.203 einen neuen Rekord.
Video: Das rote Duell um Salzburg Stadt
Inhaltlich trennt die beiden Kandidaten wenig voneinander. Auinger, der nach 2017 und 2019 in seine bereits dritte Stichwahl geht, warb in den verbleibenden Tagen erneut offensiv mit seiner Erfahrung in der Stadtregierung.
Dankl gilt hingegen als Politiker, der glaubwürdig für Veränderung eintritt. Mit dem Wahlerfolg seiner Partei am 10. März könnte er wieder für Bewegung in der festgefahrenen Stadtpolitik sorgen. Dabei werden neben der Frage, wer neuer Stadtchef wird, aber auch die Parteienverhandlungen nach der Stichwahl und die Verteilung der Ressorts eine Rolle spielen.
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Auinger als "geringeres Übel"
Bessere Chancen werden am Sonntag vielfach Auinger eingeräumt: Zwar gab es keine offiziellen Wahlempfehlungen der politischen Konkurrenz, sowohl Landeshauptmann Wilfried Haslauer als auch Vizebürgermeister Florian Kreibich - beide von der ÖVP - haben sich jedoch indirekt für den SPÖ-Mann als Bürgermeister ausgesprochen. Noch deutlicher war das bei FPÖ-Stadtparteichef Paul Dürnberger der Fall. Er warb für das "geringere Übel" - was aus seiner Perspektive ebenfalls Auinger ist.
"Huber gegen Huber"
Besondere Brisanz verspricht auch das Aufeinandertreffen "Huber gegen Huber" in St. Johann im Pongau. In der fünftgrößten Kommune Salzburgs trat ÖVP-Langzeitbürgermeister und Gemeindeverbandspräsident Günther Mitterer nicht mehr an, im ersten Wahlgang lag sein Nachfolge-Kandidat Rudolf Huber (37,9 Prozent) leicht hinter SPÖ-Kandidatin Eveline Huber (39,4 Prozent) zurück.
Und auch in Neumarkt am Wallersee (Flachgau) ist Spannung garantiert. Dort führte SPÖ-Landesparteichef David Egger mit 41,4 Prozent vor ÖVP-Amtsinhaber Adolf Rieger (38,1 Prozent). Stichwahlen gibt es weiters in Schleedorf und Strobl (beide Flachgau), Bad Vigaun, Oberalm und Puch (Tennengau), Bad Gastein, Bad Hofgastein, Forstau, Mühlbach (alle Pongau) sowie in Neukirchen am Großvenediger und Saalfelden im Pinzgau.
Erhöhen könnte sich am Sonntag auch die Zahl der Orts- und Stadtchefinnen im Bundesland. Bereits beim ersten Wahlgang am 10. März wurden elf Frauen ins Amt gewählt. Fünf weitere Kandidatinnen haben nun noch die Chance, Bürgermeisterin zu werden. Gelänge dies auch nur einer einzigen von ihnen, würde das einen neuen Höchstwert beim Frauenanteil unter den Salzburger Bürgermeistern bedeuten.
Zusammenfassung
- In 14 Gemeinden in Salzburg wird heute gewählt.
- Besonders spannend wird es in Salzburg Stadt - hier wird zwischen KPÖ plus und SPÖ entschieden.
- KPÖ-Kandidat gilt als Außenseiter, für SPÖ-Mann Auinger ist es der dritte Anlauf ins Salzburger Rathaus.