SPÖ-Erbschaftssteuer-Vorstoß: 25 Prozent ab einer Million Erbe
Dabei soll es einen Lebensfreibetrag von einer Million geben, das heißt, wer innerhalb von 30 Jahren Erbschaften oder Schenkungen gesamt im Wert von unter einer Million erhält, muss nichts bezahlen. Gleichzeitig würde die Grunderwerbssteuer fallen, geht aus dem Konzept hervor, über das die "TT" zunächst berichtet hatte.
25 Prozent Steuer ab einer Million Euro
Die SPÖ will zudem auch bei den Vermögenden ansetzen. Der Steuersatz für die Erbschaftssteuer wäre wie folgt gestaffelt:
- Bei einem Erbe von einer Million Euro bis zu fünf Millionen Euro bei 25 Prozent
- Zwischen fünf Millionen Euro und zehn Millionen Euro bei 30 Prozent
-
Ab einem Erbe von zehn Millionen Euro bei 35 Prozent
Bei Betriebsübernahmen sollen 85 Prozent des Betriebsvermögens verschont bleiben, wenn der Betrieb über mindestens fünf Jahre fortgeführt wird. Für Stiftungen gibt es laut Modell sowohl ein Erbschaftssteuer- als auch ein Vermögenssteueräquivalent. Die bezahlte Stiftungseingangssteuer könnte dabei angerechnet werden.
Agenda Austria kritisiert "Symbolpolitik"
Der wirtschaftsliberale Thinktank Agenda Austria reagierte skeptisch. Dessen Leiter Franz Schellhorn spricht von Symbolpolitik. Das "Höchststeuerland" Österreich brauche keine neuen Steuern. Wer eine gleichere Vermögensverteilung wünsche, müsse den Vermögensaufbau fördern.
Ein "Höchststeuerland" ist Österreich freilich vor allem für Löhne und Einkommen aus unselbstständiger Arbeit. Hohe Vermögen und Vermögenserträge sind verhältnismäßig gering bis gar nicht versteuert.
Zusammenfassung
- Die SPÖ hat dieser Tage ihre Vorstellungen für eine Erbschaftssteuer konkretisiert.
- Zwischen fünf Millionen Euro und zehn Millionen Euro steigt der Tarif auf 30 Prozent.
- Ab einem Erbe von zehn Millionen Euro sollen nach Vorstellung der Sozialdemokraten 35 Prozent Steuern entrichtet werden.
- Bei Betriebsübernahmen sollen 85 Prozent des Betriebsvermögens verschont bleiben, wenn der Betrieb über mindestens fünf Jahre fortgeführt wird.