Sonntagsfrage: ÖVP stabil voran, keine Mehrheit für Rot-Grün-Pink
Die ÖVP hat laut der aktuellen PULS 24 Sonntagsfrage in den Umfragewerten seit der vergangenen Befragung Mitte Juni einen Prozentpunkt dazugewonnen und bleibt mit 33 Prozent stabil stärkste Kraft. Die SPÖ rutscht wohl auch wegen des desaströsen Parteitags um drei Prozentpunkte von 27 auf 24 Prozent ab. Das geht aus einer vom Institut für Demoskopie & Datenanalyse für PULS 24 durchgeführten Online-Umfrage hervor.
NEOS und Grüne gewinnen ebenfalls jeweils einen Prozentpunkt dazu und stehen nun bei jeweils 12 Prozent. Eine Koalition aus SPÖ, Grünen und NEOS hätte damit keine parlamentarische Mehrheit. Die FPÖ bleibt stabil am Plateau von 18 Prozent.
Chance auf Regierungsbeteiligung für NEOS
"Die Umfrage bietet viel Gesprächsstoff für das heutige Sommergespräch mit NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Geht man nach der aktuellen Sonntagsfrage, stehen die Chancen einer Regierungsbeteiligung für die NEOS nicht so schlecht ", sagt PULS 24 Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner. "19 Prozent der 806 Befragten wünschen sich eine Dreierkoalition aus SPÖ, Grüne und NEOS. Mit 48 Prozent gibt es jedoch für diese Konstellation aktuell noch knapp keine Mehrheit."
"Die Partei hat Potential", sagt Meinungsforscher Christoph Haselmayer im Newsroom Spezial. Dennoch sieht er für die NEOS die maximale Obergrenze bei 15 Prozent – mehr ist laut Haselmayer nach aktuellem Stand nicht wahrscheinlich.
https://twitter.com/puls24news/status/1412115197406351363
Zum Start der PULS 24 Sommergespräche begrüßt Chefreporterin Manuela Raidl heute um 21.15 Uhr NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger auf PULS 4 und PULS 24.
Mehr dazu
SPÖ-NEOS bevorzugt
Die Befragten aller Wählerschichten würden sich eine Zusammenarbeit der NEOS - würden sie eine Regierungskoalition bilden - mit der SPÖ wünschen. 39 Prozent der Befragen sind dafür. Bei den Stammwählern der Pinken sieht die Aufteilung freilich anders aus. Dort will eine Mehrheit eine Kooperation mit der ÖVP.
Deutlich mehr als ein Drittel (38 Prozent) gab an, dass Meinl-Reisingers Partei ihrer Parteilinie bei Bildung und Wirtschaft treu geblieben ist, bei der Kernwählerschaft sind sogar deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) dieser Ansicht.
Wirtschaftlich-liberale Kernkompetenz
Sind die NEOS eine liberale Wirtschaftspartei oder doch eher links? In diesem Punkt gehen die Ansichten besonders stark auseinander. Während die Gesamtheit der Befragten zu 45 Prozent findet, dass die Pinken eher liberal-wirtschaftlich eingestellt sind und genau ein Viertel, dass es sich eher um eine linke Partei handelt, sehen mehr als drei Viertel (77 Prozent) der NEOS-Wähler ihre Partei im liberalen Lager und nur 15 Prozent meinen, eine linke Einstellung erkennen zu können.
Dreierkoalition bevorzugt
Geht man nach der Sonntagfrage, stehen die Chancen einer Regierungsbeteiligung für die NEOS nicht schlecht. Die größte Gruppe mit 19 Prozent wünscht sich einer Dreierkoalition aus SPÖ, Grünen und NEOS. Mit zwei Prozentpunkten dahinter liegt auf Platz zwei eine Koalition, wie sie zurzeit regiert, nämlich Türkis-Grün. Die FPÖ sieht im Moment kaum jemand als regierungsfähig an. Alle Konstellationen mit den Blauen (ÖVP-FPÖ bzw. SPÖ-ÖVP) liegen bei der Umfrage im einstelligen Bereich.
Meinl-Reisinger spaltet Befragte
Die Zustimmung zur Parteivorsitzenden Beate Meinl-Reisinger selbst ist sehr ambivalent. 10 Prozent finden definitiv (stimme zu), dass die NEOS-Chefin positiv aufgefallen ist, bei elf Prozent hat sie einen klar negativen Eindruck hinterlassen. 28 Prozent empfanden die Pinke eher positiv, 27 Prozent eher nicht. Negativ fiel die Politikerin 19 Prozent eher und 34 Prozent eher nicht auf.
Mehr Einfluss der SPÖ gewünscht
Bei der Frage, welche Oppositionspartei mehr Einfluss in Österreich haben sollte, hat die SPÖ die Nase knapp vorn. 24 Prozent und damit fast ein Viertel, will die Roten stärker sehen, nur knapp dahinter mit 23 Prozent liegt schon die FPÖ. Die NEOS wünschen sich knapp ein Fünftel (19 Prozent) prominenter.
Vertrauensfrage
In der Vertrauensfrage gibt es bei der pinken Parteichefin noch deutlich Platz nach oben. Laut Umfrage sprechen ihr 37 Prozent der Befragten das Vertrauen aus, während deutlich mehr, nämlich 44 Prozent, anderer Meinung sind.
Zur Umfrage
Quelle: IFDD - Institut für Demoskopie und Datenanalyse GmbH, Umfragezeitraum 28.06. bis 02.07.2021, 806 Online-Interviews, repräsentativ für die wahlberechtigte österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, max. Schwankungsbreite ± 3,5%, Umfragezeitraum = Feldzeit. Sonntagsfrage, Deklarierte n=806
Zusammenfassung
- Wären am nächsten Sonntag Nationalratswahlen, würde wieder Kanzler Sebastian Kurz mit seiner ÖVP die stimmenstärkste Partei stellen. Leichte Zugewinne gebe es bei den Grünen und den NEOS, während die SPÖ abstürzt.