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Warnung vor Schrumpfen von Kaspischem Meer

Aserbaidschan hat wegen des Schrumpfens des Kaspischen Meeres vor einem Wirtschafts- und Umweltdesaster gewarnt. Das Sinken des Meeresspiegels sei katastrophal, sagte Präsident Ilham Alijew am Montag bei einem Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin in der Hauptstadt Baku. "Vom Fenster unseres Verhandlungsraums habe ich Wladimir die Felsen gezeigt, die vor zwei Jahren noch unter Wasser waren. (...) Jetzt ragen sie mehr als einen Meter über der Wasseroberfläche auf."

Er und Putin würden die Lage analysieren, die sich zu einer Umweltkatastrophe entwickle. Putin selbst äußerte sich nicht öffentlich. Das Kaspische Meer gilt als größter See der Welt. An ihn grenzen ferner der Iran, Kasachstan und Turkmenistan. Der Wasserspiegel hatte in den letzten Jahrzehnten immer wieder geschwankt. Seit den 90er-Jahren sinkt er allerdings ständig. Expertinnen und Experten sagen das unter anderem wegen des Klimawandels auch für die Zukunft voraus.

Etwa 80 Prozent seines Wassers bekommt der See von der Wolga, die im russischen Astrachan in das Kaspische Meer mündet. Da das Wasser des Flusses aber auch für Bewässerungen in Russland genutzt wird, fehlt es im See.

Klimaexpertinnen und -experten gehen davon aus, dass das weitere Schrumpfen des Sees nicht nur Folgen für Wirtschaft und Ökologie in direkter Nähe des Gewässers hat. Es habe auch Auswirkungen auf das Klima in der gesamten Region.

Aserbaidschan lebt in erster Linie von der Öl- und Gasförderung. Es wird im November aber auch die jährliche Weltklimakonferenz ausrichten.

ribbon Zusammenfassung
  • 80 Prozent des Wassers des Kaspischen Meeres stammen von der Wolga, deren Wasser auch für Bewässerungen in Russland genutzt wird, was zu einem weiteren Schrumpfen des Sees führt.
  • Experten machen den Klimawandel für das Schrumpfen verantwortlich und warnen vor regionalen klimatischen Auswirkungen. Aserbaidschan, das stark von der Öl- und Gasförderung abhängig ist, wird im November die jährliche Weltklimakonferenz ausrichten.