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Selenskyj: Ukraine macht "Fortschritte" bei Gegenoffensive

Bei ihrer Gegenoffensive erzielt die ukrainische Armee nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj kleine Gewinne. "Die letzte Woche war schwierig, aber wir machen Fortschritte. Wir kommen Schritt für Schritt voran", schrieb Selenskyj am Montag im Onlinedienst Telegram. Davor hatte die Regierung in Kiew mitgeteilt, in der vergangenen Woche 37 Quadratkilometer von den russischen Streitkräften zurückerobert zu haben.

Laut Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sind im Süden des Landes die "befreiten Gebiete um 28,4 Quadratkilometer gewachsen". Im Osten des Landes beliefen sich die Geländegewinne Kiews demnach auf neun Quadratkilometer. Rund um die Stadt Bachmut lieferten sich die ukrainischen Truppen "heftige" Gefechte mit den russischen Soldaten. Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre lange erwartete Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes gestartet. Im Süden wurden laut Maljar seither insgesamt 158 Quadratkilometer zurückerobert.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag den Großteil russischer Drohnen über dem Süden und Osten des Landes abgefangen. Die Flugabwehr habe 13 der 17 von Russland gestarteten Drohnen abgeschossen, teilte die ukrainische Luftwaffe Montag früh auf ihrem Telegram-Kanal mit. "Der Rest hat sein Ziel nicht erreicht." Bei den Drohnen handelte es sich ukrainischen Angaben nach erneut um Shahed-Flugkörper iranischer Bauart. Unabhängig konnten die Angaben zunächst nicht bestätigt werden. Die Shahed-Drohnen nutzt Moskau seit Monaten bevorzugt für den Beschuss des Nachbarlandes. Zur besseren Abwehr solcher Angriffe fordert die Ukraine den Westen zur Lieferung von modernen Kampfjets auf.

Russland hat unterdessen nach eigenen Angaben ein Attentat auf den von Moskau eingesetzten Chef der seit 2014 besetzten ukrainischen Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, vereitelt. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB erklärte laut Nachrichtenagentur TASS, er habe einen Russen festgenommen, der von ukrainischen Geheimdiensten angeheuert und ausgebildet worden sei, um Aksjonow mit einer Autobombe zu töten. Von der Ukraine lag keine Stellungnahme dazu vor.

Zudem haben die russischen Besatzer nach eigenen Angaben nach nur eineinhalb Wochen eine durch ukrainischen Raketenbeschuss beschädigte Brücke bei Tschonhar zur Halbinsel Krim wieder repariert. Der "kürzeste und bequemste Transportkorridor" zur Krim funktioniere wieder wie gehabt, teilte der von Moskau eingesetzte Regierungschef des besetzten Teils des südukrainischen Gebiets Cherson, Andrej Alexejenko, am Montag bei Telegram mit. Belege legte er jedoch nicht vor. Zunächst hatte es nach örtlichen Angaben geheißen, die Brücke sei für Wochen nicht mehr zu benutzen.

Ein weiteres Todesopfer hat der russische Raketenangriff auf ein Restaurant in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk am vergangenen Dienstag gefordert. Die schwer verletzte Schriftstellerin Victoria Amelina ist ihren Verletzungen erlegen. Sie sei am Samstag im Mechnikow-Krankenhaus in Dnipro gestorben, teilte die Nichtregierungsorganisation PEN Ukraine am Sonntag im Online-Netzwerk Facebook mit. Die 37-jährige Autorin hatte sich mit einer Delegation kolumbianischer Journalisten und Schriftsteller in dem durch den Angriff zerstörten Restaurant Ria Pizza aufgehalten. Sie erlitt nach Angaben des behandelnden Arztes "mehrfache Schädelbrüche". Mit ihrem Tod steigt die Zahl der Todesopfer des Angriffs auf 13.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei ihrer Gegenoffensive erzielt die ukrainische Armee nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj kleine Gewinne.
  • Laut Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sind im Süden des Landes die "befreiten Gebiete um 28,4 Quadratkilometer gewachsen".
  • Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre lange erwartete Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes gestartet.
  • "Der Rest hat sein Ziel nicht erreicht."