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SPÖ-Kritik an Selenskyj-Rede für Rendi-Wagner "nicht zu entschuldigen"

Die Rede von Ukraines Präsident Selenskyj hat im österreichischen Parlament "nichts zu suchen", kritisierte die SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler Selenskyj und dessen Rede. Zwar ruderte sie dann auf Twitter eher halbherzig zurück, doch ihrer Parteichefin reichte das nicht. Pamela Rendi-Wagner verurteilte die Doskozil-Unterstützerin öffentlich - und scharf.

21 von 40 SPÖ-Abgeordnete fehlten im Parlament, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dort seine Rede hielt. Dass dies daran lag, weil einige Linke ein problematisches Verhältnis zu Russland haben, wies SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried am Tag danach als "abstrus" zurück

Selenskyj-Rede im Parlament "nichts zu suchen"

Ganz anders hörte sich das allerdings an, als der "Falter" bei den Abgeordneten einzeln nachfragte. Die Nationalratsabgeordnete und SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler bezeichnete Selenskyj als "kriegsführenden Staatschef, der Kriegspropaganda betreibt, die Gewerkschaften in seinem Land bekämpft und angeblich Streu- und Phosphatbomben auf Unschuldige abwerfen lässt". Seine Rede hätte im Parlament von Österreich, das sich zur Neutralität bekennt, nichts zu suchen, so die Niederösterreicherin. 

Schwaches Dementi

Sie verurteile den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, ruderte Tanzler einen Tag nachdem ihre Aussage öffentlich wurde, auf Twitter zurück. Sie habe bei im Nationalrat bei "zahlreichen Entschließungen" mitgestimmt, sei für Hilfsleistungen für die Ukraine und den Sanktionen gegen Russland, versuchte sie zu kalmieren. Auf Twitter gelang ihr das zumindest nicht, wie man den durchwegs negativen Kommentaren entnehmen kann. 

Rendi-Wagner: "Nicht zu entschuldigen"

Wenige Stunden nach ihrem Tweet bekam Tanzler zusätzlich einen Rüffel von ihrer Parteichefin. Im ORF-"Report" stellte Pamela Rendi-Wagner klar, dass sie die Aussage ihrer Parteikollegin "entschieden" ablehne. Es sei "grundfalsch" und "nicht zu entschuldigen", was die Bildungssprecherin gesagt habe.

Rendi-Wagner konnte sich allerdings nicht verkneifen anzumerken, dass Tanzler zu den Unterstützern von Hans Peter Doskozil im Führungsstreit der SPÖ gehört.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Rede von Ukraines Präsident Selenskyj hat im österreichischen Parlament "nichts zu suchen", kritisierte die SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler die Rede von Selenskyj und auch diesen selbst.
  • Zwar ruderte sie dann auf Twitter eher halbherzig zurück, doch ihrer Parteichefin reichte das nicht.
  • Pamela Rendi-Wagner verurteilte die Doskozil-Unterstützerin öffentlich - und scharf.