Kurz kritisiert Umgang mit verstorbenem Sektionschef
In einem Posting schreibt der frühere ÖVP-Chef, die "Auseinandersetzungen in der Justiz" seien in eine "Schlacht" ausgeartet, in der Pilnacek unter anderem durch die Veröffentlichung privater Nachrichten diskreditiert worden sei.
Pilnacek selbst habe sich nie "dieser Methoden" - also der persönlichen Diskreditierung - bedient, schreibt Kurz: "Im Gegenteil, er hat das zutiefst abgelehnt." Der Jurist habe sich nie an Menschenjagden beteiligt, sondern immer auf Objektivität gepocht.
Am Freitag tot aufgefunden
Am Freitag war Christian Pilnacek tot aufgefunden worden. Der Sektionschef für Strafrecht im Justizministerium war einst der mächtigste Justizbeamte der Republik.
Durch seine Auseinandersetzungen mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) - die aktuell gegen Sebastian Kurz ermittelt - wurde er auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Diverse Vorwürfe, unter anderem wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses, führten später zu seiner Suspendierung und mehreren Verfahren. Pilnacek wurde auch im ÖVP-U-Ausschuss befragt, nachdem mehrere seiner Chats eine unangebrachte Nähe zur ÖVP angedeutet hatten.
https://twitter.com/sebastiankurz/status/1715661393712587182
Das Anliegen des Sektionschefs sei es gewesen, dass der Respekt vor jedem einzelnen und nicht die ausgelebte Respektlosigkeit im Mittelpunkt stehe: "Denn obwohl wir uns in Österreich gerne dafür rühmen, ein entwickelter Rechtsstaat zu sein, der die Menschenrechte hochhält, werden manche so behandelt, als lebten wir noch im Mittelalter, wo Menschen an den Pranger gestellt und öffentlich gedemütigt werden."
Zusammenfassung
- Nach dem Tod des prominenten Sektionschefs Christian Pilnacek hat Altkanzler Sebastian Kurz (ÖVP) scharfe Kritik am Umgang mit dem Spitzenbeamten geübt.
- Pilnacek selbst habe sich nie dieser Methoden bedient, schreibt Kurz: "Im Gegenteil, er hat das zutiefst abgelehnt."