Schwester von getötetem Blogger: Kadyrows Spione abschieben

Die Schwester des in Gerasdorf bei Wien ermordeten tschetschenischen Exil-Bloggers Mamichan U. alias Martin B. fordert in einem Interview mit "profil" ein konsequenteres Vorgehen gegen in Österreich lebende "Agenten" der tschetschenischen Regierung. "Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass jemand in Österreich wegen seiner Meinung getötet wird", so die seit 2013 in Wien lebende Meli M.

Die Schwester des in Gerasdorf bei Wien ermordeten tschetschenischen Exil-Bloggers Mamichan U. alias Martin B. fordert in einem Interview mit "profil" ein konsequenteres Vorgehen gegen in Österreich lebende "Agenten" der tschetschenischen Regierung. "Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass jemand in Österreich wegen seiner Meinung getötet wird", so die seit 2013 in Wien lebende Meli M.

"Es kann nicht sein, dass (der tschetschenische Regionalpräsident Ramsan) Kadyrow in Europa Agenten hat, die hier offiziell als Flüchtlinge leben, tatsächlich aber als Spione arbeiten", so die Schwester des Bloggers laut einer Mitteilung von "profil". Sie spricht sich demnach für eine Abschiebung solcher Spione aus.

"Diese Spione arbeiten sehr professionell. Die Polizei muss deshalb doppelt so professionell arbeiten." Gleichzeitig beklagt M. laut "profil" in dem Interview, dass Hinweise ihres Bruders möglicherweise nicht ernst genommen wurden: "Er hat schon lange für den Verfassungsschutz gearbeitet. Er informierte die Behörden, aber die Hinweise wurden vielleicht nicht ernst genug genommen."

Mamichan U., der sich in Martin B. umbenannt hatte und als "Ansor aus Wien" aufgetreten war, war am 4. Juli in Gerasdorf von mehreren Kugeln getroffen worden. Die Todesursache war laut Obduktion ein Kopfschuss.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Schwester des in Gerasdorf bei Wien ermordeten tschetschenischen Exil-Bloggers Mamichan U. alias Martin B. fordert in einem Interview mit "profil" ein konsequenteres Vorgehen gegen in Österreich lebende "Agenten" der tschetschenischen Regierung.
  • "Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass jemand in Österreich wegen seiner Meinung getötet wird", so die seit 2013 in Wien lebende Meli M.