Salzburg-Wahl: Auinger holte fast alle ÖVP-Stimmen
Auch die Stimmen des freiheitlichen Kandidaten Paul Dürnberger wanderten zum größten Teil zu Auinger. In etwa ausgeglichen teilten sich die Stimmen der grünen Kandidatin Anna Schiester auf, etwas mehr entschieden sich für Dankl. Auch die Wähler von SALZ-Gründer Christoph Ferch wählten quasi geschlossen Auinger.
Im ersten Wahlgang hatte Auinger mit 29,4 Prozent gegenüber Dankl (28 Prozent) nur knapp die Nase vorn. Einige hundert seiner Wähler und Wählerinnen kehrten ihm am Sonntag dann aber den Rücken und wählten in der Stichwahl den KPÖ-Kandidaten.
Ein ähnliches Bild zeigt auch der Blick auf die Ergebnisse der Gemeinderatswahl vor zwei Wochen. Nahezu alle ÖVP- und der Großteil der FPÖ-Wähler entschieden sich in der Stichwahl für Auinger. Rund 1.300 Sozialdemokraten entschieden sich gegen ihren Kandidaten für Dankl, umgekehrt gab es kaum KPÖ-Wähler die Auinger ihre Stimme gaben. Ausgeglichen mit leichtem Vorteil für Dankl waren auch hier die grünen Stimmen, bei den NEOS-Wählern und -Wählerinnen konnte Auinger besser punkten.
Bei Neuwirths Analyse handelt es sich um eine statistische Schätzung, die nur die im Wahllokal abgegebenen Stimmen berücksichtigt. Bei der Bürgermeister-Stichwahl waren das rund drei Viertel der insgesamt abgegebenen Stimmen. Deshalb ist von Unsicherheitsbereichen in der Höhe mehrerer hundert Stimmen auszugehen. Die vollständige Analyse ist unter https://www.wahlanalyse.com/posts/bgw_stadt_salzburg_2024/ abrufbar.
Zusammenfassung
- SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger erringt den Bürgermeistersessel in Salzburg mit 62,5 Prozent, unterstützt durch fast alle ÖVP-Wähler aus dem ersten Wahlgang.
- Die Stimmen der FPÖ-Wähler wanderten größtenteils zu Auinger, während sich das Votum der Grünen etwa gleich auf Auinger und Dankl verteilte; NEOS-Wähler zeigten eine Präferenz für Auinger.
- Statistik-Professor Erich Neuwirths Analyse, basierend auf 75% der Wahllokalstimmen, deutet auf eine Stimmverschiebung von ÖVP und FPÖ hin zu Auinger.