Russland vermeldet Einnahme von Blahodatne im Gebiet Donezk
Bereits zuvor hatte der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, den Kampferfolg in Blahodatne für seine paramilitärischen Einheiten beansprucht. Noch am Wochenende hieß es in Kiew, die Angriffe seien abgewehrt worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Der Ort liegt nördlich der derzeit besonders umkämpften Stadt Bachmut.
Die russische Armee versucht, Bachmut von Norden und Süden zu umgehen, um die ukrainische Armee zum Rückzug aus der Kleinstadt zu zwingen. Beide Seiten müssen bei den blutigen Kämpfen dem Vernehmen nach massive Verluste hinnehmen. Die Hauptversorgungsroute nach Nordwesten ist aber weiter unter ukrainischer Kontrolle. Die Ukraine fordert vom Westen dringend schwere Waffen, um den Vormarsch der russischen Truppen zu stoppen und besetzte Ortschaften zu befreien.
Das russische Verteidigungsministerium informierte zudem über den Einsatz eines Panzerzugs im Kriegsgebiet. Die Besatzung auf dem nach dem Fluss Wolga benannten Zug solle für die technische Aufklärung und Minenräumung eingesetzt werden sowie militärische Ziele in der Luft und am Boden zerstören. "Dieser gewaltige Rüstungskomplex ermöglicht es den Soldaten, sogar unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. "Das ist ein echter Panzerzug, bis an die Zähne bewaffnet." Die Soldaten hätten dort einfache Schusswaffen, aber auch großkalibriges Gerät.
Laut dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag versuchen russische Kommandeure derzeit in den von der Ukraine gehaltenen Teil des Oblasts Donezk vorzurücken. "Es gibt eine realistische Möglichkeit, dass Russland weiterhin lokale Gebietsgewinne in dem Bereich macht", so die Mitteilung aus London. Ein bedeutender Durchbruch sei aber angesichts unzureichender ungebundener Truppen unwahrscheinlich. Mit seinen täglichen Lageberichten will die britische Regierung der russischen Kriegserzählung entgegentreten, was Moskau wiederum als Desinformationskampagne kritisiert.
Russland und Weißrussland haben am Dienstag mit dem Training des Stabs ihres gemeinsamen Truppenverbands begonnen. Das Training sei Teil der Vorbereitungen auf gemeinsame Übungen, die die beiden Länder im September abhalten wollen, teilte das weißrussische Verteidigungsministerium mit. Ein bilaterales Abkommen zur Errichtung von gemeinsamen Ausbildungszentren soll noch ausverhandelt werden, wie aus einem Dekret des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Dienstag an seine Außen- und Verteidigungsminister hervorgeht.
Im Oktober hatte Belarus die Bildung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland angekündigt, mehrere tausend russische Soldaten waren in Belarus eingetroffen. Mitte Jänner begannen die beiden Länder gemeinsame Militärübungen der Luftwaffe. Seit Monaten wird darüber spekuliert, dass auch die belarussische Armee in den Angriffskrieg eingreifen könnte. Trotz verstärkter Militärkooperation mit der russischen Regierung bestand der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bisher aber darauf, dass er seine Soldaten nicht in die Ukraine schicken werde.
Zusammenfassung
- Im Krieg in der Ukraine haben die russischen Truppen nach eigenen Angaben nun das Dorf Blahodatne im Gebiet Donezk vollständig unter ihre Kontrolle gebracht.
- Russland und Weißrussland haben am Dienstag mit dem Training des Stabs ihres gemeinsamen Truppenverbands begonnen.
- Im Oktober hatte Belarus die Bildung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland angekündigt, mehrere tausend russische Soldaten waren in Belarus eingetroffen.