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"Viele andere Prioritäten"

USA machen Druck: Ukraine-Frieden oder Trump verliert Geduld

18. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Die USA könnten Außenminister Marco Rubio zufolge schon bald ihre Bemühungen um Frieden zwischen Russland und der Ukraine einstellen, sollte es nicht klare Anzeichen für eine Einigung geben.

Dies könne bereits innerhalb weniger Tage geschehen, sagte US-Außenminister Marco Rubio am Freitag in Paris nach einem Treffen mit Vertretern der Ukraine und weiterer europäischer Staaten. US-Präsident Donald Trump sei zwar weiterhin an einem Abkommen interessiert, habe aber viele andere Prioritäten weltweit


Sei eine Einigung nicht möglich, werde Trump womöglich sagen: "Wir sind fertig." Es müsse rasch festgestellt werden, ob eine Vereinbarung zur Beendigung des Krieges in der Ukraine möglich sei, sagte Rubio. Wenn es beiden Seiten ernst sei mit einem Frieden, dann seien die USA bereit zu helfen.

Rubio erzählt Lawrow von "ermutigenden" Pariser Gesprächen

Der US-Außenminister telefonierte nach den Gesprächen in Paris mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow und berichtete ihm von den Ergebnissen. "Die ermutigende Reaktion auf die US-Rahmenbedingungen in Paris zeigt, dass Frieden möglich ist, wenn alle Parteien sich um eine Vereinbarung bemühen", sagte Rubio zu Lawrow, wie das US-Außenministerium am Donnerstag erklärte. Auch das russische Außenministerium gab das Telefonat zwischen Rubio und Lawrow bekannt.

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Rubio sagte Lawrow nach Angaben des US-Außenministeriums zudem, was zuvor die US-Delegation auch den Vertretern der Ukraine und der europäischen Verbündeten gesagt hatte: US-Präsident Donald Trump wolle ein Ende des Krieges. Die USA hätten allen Konfliktparteien die Grundzüge eines dauerhaften Friedens aufgezeigt.


Am Donnerstag trafen sich Vertreter der USA, der Ukraine, Frankreichs, Deutschlands und Großbritannien in Paris, um über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine zu beraten. "Wir sind mit einem Ziel nach Paris gekommen: echte, praktische Lösungen zu finden, um den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden", erklärte Rubio im Onlinedienst X. Für die kommende Woche ist ein weiteres Treffen in London geplant.

Trump zu Friedensverhandlungen: Antwort Moskaus in Kürze

Unterdessen erwartet Trump eine Rückmeldung aus dem Kreml zu einem möglichen Friedensabkommen mit Kiew noch in dieser Woche. "Wir werden diese Woche, also in Kürze, von ihnen hören, und dann werden wir sehen", sagte Trump bei einem Auftritt vor der Presse im Weißen Haus.

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Eine Journalistin hatte den Republikaner gefragt, wie lange Kremlchef Wladimir Putin noch Zeit habe, auf einen Vorschlag zu einem Waffenstillstand zu reagieren, bevor die USA Zölle oder weitere Sanktionen gegen Russland verhängen würden.

Trump: "Selenskyj hat nicht den großartigsten Job gemacht"

Trump sprach auch erneut über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Ich bin nicht zufrieden mit ihm, und ich bin nicht zufrieden mit allen Beteiligten." Er sei kein Fan von Selenskyj, denn dieser habe nicht den "großartigsten Job" gemacht.


Er gebe ihm nicht die Schuld, aber wenn man schlau wäre, dann lasse man sich nicht auf Kriege ein, so Trump. Russland habe ein viel größeres Militär als die Ukraine. Trump hatte zuletzt neben seinem Vorgänger Joe Biden sowohl Kremlchef Putin als auch Selenskyj für den Krieg verantwortlich gemacht.

Trump will ein rasches Ende des Krieges und eine Wiederannäherung zwischen den USA und Russland. Sein Sondergesandter Steve Witkoff war zuletzt mehrfach nach Moskau gereist, um mit Putin zu sprechen.

Zusammenfassung
  • Die USA könnten Außenminister Marco Rubio zufolge schon bald ihre Bemühungen um Frieden zwischen Russland und der Ukraine einstellen, sollte es nicht klare Anzeichen für eine Einigung geben.
  • Sei eine Einigung nicht möglich, werde US-Präsident Donald Trump womöglich sagen: "Wir sind fertig."
  • Trump erwartet noch diese Woche eine Rückmeldung aus dem Kreml zu einem möglichen Friedensabkommen.