Brasiliens Präsident räumt Fehler in Waldbrandbekämpfung ein
Allein im September wurden in Brasilien offiziellen Angaben zufolge bisher 57.312 Brände gezählt, im Vorjahreszeitraum waren es 46.498. Es brannte auch im Amazonas-Gebiet und im Feuchtgebiet Pantanal. Die brasilianische Regierung schätzt, dass insgesamt 18 Millionen Hektar Wald durch die Brände zerstört wurden - das entspricht der Größe des Nachbarlands Uruguay.
Viele Feuer werden von Menschen verursacht, die Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung abbrennen wollten. Verschärft wird die Situation durch eine anhaltende Dürre. Experten machen den Klimawandel für die extreme Trockenheit verantwortlich. Brasiliens Umweltministerin Marina Silva sagte am Dienstag, einige der Brände seien auf "Klimaterrorismus" zurückzuführen.
Am Dienstag war es Hunderten Feuerwehrleuten gelungen, einen riesigen Waldbrand einzudämmen, der seit Sonntag im Brasília-Nationalpark in der Nähe der Hauptstadt wütet. Auch in der Nähe anderer großer Städte hat es zuletzt gebrannt. In den vergangenen Tagen waren etwa São Paulo und Rio de Janeiro in Rauchwolken gehüllt. Nach Angaben des Umweltministeriums kämpfen Feuerwehrleute immer noch gegen 108 Brände im ganzen Land.
Zusammenfassung
- Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva gab zu, dass Brasilien nicht vollständig auf die schweren Waldbrände vorbereitet war. Die Regierung stellt nun 514 Millionen Reais (84,24 Millionen Euro) zur Bekämpfung der Krise bereit.
- Im September wurden in Brasilien 57.312 Brände gezählt, im Vergleich zu 46.498 im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 18 Millionen Hektar Wald zerstört, was der Größe Uruguays entspricht.
- Viele Brände werden durch Menschen verursacht, die Flächen für die Landwirtschaft abbrennen wollen. Anhaltende Dürre und der Klimawandel verschärfen die Situation, und einige Brände werden als 'Klimaterrorismus' bezeichnet.