Russische Truppen wollen Lyssytschansk einkesseln
Russische Truppen stehen bereits am Südrand der Stadt. Der britische Geheimdienst teilte unterdessen mit, dass der russische Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk mit mindestens 20 Toten ein Versehen gewesen sein könnte.
Es sei durchaus realistisch, dass die Attacke am Montag ein nahe gelegenes Infrastrukturziel habe treffen sollen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Update des britischen Verteidigungsministeriums. Moskaus Angriffe mit Langstreckenraketen seien auch schon in der Vergangenheit ungenau gewesen, was zu einer hohen Zahl an zivilen Opfern geführt habe - etwa beim Beschuss des Bahnhofs in der Stadt Kramatorsk im April, hieß es weiter. Moskau sei bereit, "hohe Kollateralschäden" in Kauf zu nehmen. Da Russland einen Mangel an moderneren Präzisionswaffen und deutliche Schwächen bei der Planung seiner Ziele habe, müsse man durch weitere Angriffe mit weiteren zivilen Opfern rechnen.
Üblicherweise teilt London mit scharfen Worten gegen Russland aus. Diesmal steht die Einschätzung der Briten im Kontrast zu der des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dieser warf Russland in seiner täglichen Videobotschaft Terror vor und betonte, der Angriff gegen das Einkaufszentrum sei gezielt gewesen, um möglichst viele Menschen zu töten.
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Ukraine: Russen haben Truppen verstärkt
Derweil gehen die Kämpfe im Osten des Landes weiter. Angriffe Russlands gebe es außerdem in Richtung der westlich von Lyssytschansk gelegenen Stadt Bachmut, so der ukrainische Generalstab. Um das Tempo aufrechtzuerhalten, hätten die Besatzer ihre Bataillonsgruppe verstärkt. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Beim russischen Vormarsch auf den Ballungsraum Slowjansk-Kramatorsk gibt es hingegen wenig Bewegung. Dort konzentriere sich der Feind darauf, Bedingungen für weitere Angriffe zu schaffen.
Des weiteren meldeten die ukrainischen Behörden zwei Tote nach einem Angriff auf die ostukrainische Großstadt Dnipro. Mittwoch früh seien von Rettern die Leichen eines Mannes und einer Frau unter den Trümmern eines von einer feindlichen Rakete zerstörten Unternehmens gefunden worden, wie der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, im Nachrichtendienst Telegram schrieb.
Tote: Hochhaus in Mykolajiw getroffen
Zudem hat es nach ukrainischen Angaben mindestens drei Tote und fünf Verletzte bei einem russischen Angriff Mittwoch früh auf die Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine gegeben. Eine Rakete habe ein Hochhaus getroffen, schrieb Militärgouverneur Witali Kim. Die lokalen Behörden riefen die Menschen auf, während des Luftalarms an einem sicheren Ort zu bleiben und keine Bilder vom Ort des Angriffs zu veröffentlichen.
Zusammenfassung
- Im Osten der Ukraine versuchen russische Truppen weiterhin, die strategisch wichtige Stadt Lyssytschansk einzukesseln.
- Das sei eine der Hauptanstrengungen des Feindes, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch in seinem Lagebericht mit.
- Russische Truppen stehen bereits am Südrand der Stadt.