Rund 1.500 Flüchtlingskinder an Schulen
Wo immer möglich sollen an den Schulen zunächst eigene Deutschförderklassen für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen eingerichtet werden, damit diese so rasch wie möglich dem Regelunterricht folgen können. Immerhin handle es sich um eine große Gruppe von Quereinsteigern, die mitten unterm Schuljahr neu dazukomme und noch dazu spezifische Angebote brauche, so die Begründung des Ministeriums. Anders als andere Kinder in Deutschförderklassen seien ukrainische Schülerinnen und Schüler durchwegs alphabetisiert und würden vielfach Englisch sprechen. Die pädagogischen Konzepte werden gerade vorbereitet.
In Wien werden für die ukrainischen Schüler mit Montag drei zusätzliche Neu-in-Wien Klassen an Volksschulen und fünf an AHS-Standorten eröffnet, hieß es aus der Bildungsdirektion gegenüber der APA. Das Deutschlernen wird dabei zunächst allerdings nicht im Zentrum stehen. Nach den Erlebnissen der Kinder in den vergangenen Wochen sei es zunächst einmal wichtig, diese ins System zu holen und ihnen Normalität zu geben. Erst später werde es darum gehen zu schauen, wo die Kinder wissensmäßig stehen, so ein Sprecher der Bildungsdirektion. Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sollen auch ukrainische Lehrerinnen und Lehrer mit guten Deutschkenntnissen neu aufgenommen werden, aktuell geht es um acht Anstellungen.
An den Schulen sei die Unterstützung durch Schulleitungen, Lehrpersonal und Mitschüler für die ukrainischen Geflüchteten jedenfalls groß, so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) nach dem Besuch einer Volksschule und einer AHS in Klosterneuburg (NÖ) in einer Stellungnahme gegenüber der APA. "Es ist schön zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft in Österreich ist." An dem Gymnasium, das der Minister am Donnerstag besucht hat, wurde etwa ein System eingerichtet, bei dem Mitschüler als Buddys den ukrainischen Jugendlichen das Ankommen erleichtern sollen.
Um die Geflüchteten am Weg ins österreichische Schulsystem möglichst unkompliziert zu unterstützen, wurden laut Ressort an den Bildungsdirektionen eigene Anlaufstellen eingerichtet. Außerdem werden derzeit die wichtigsten Informationen zum österreichischen Bildungssystem aufbereitet und auf Ukrainisch und Englisch übersetzt, damit die Familien die richtigen Anknüpfungspunkte im System finden.
Zusammenfassung
- Die Zahl ukrainischer Kinder und Jugendlicher, die in Österreich die Schule besuchen, nimmt zu.
- Drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs sitzen mittlerweile 1.500 aus der Ukraine geflohene Schülerinnen und Schüler in den heimischen Schulklassen, hieß es gegenüber der APA aus dem Bildungsministerium.
- Das Deutschlernen wird dabei zunächst allerdings nicht im Zentrum stehen.