RKI warnt vor Corona-Mutationen und sieht Skifahren als mögliche Ursache
Lothar Wieler, der Chef des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), warnte am Freitag auf einer Pressekonferenz in Berlin vor den Auswirkungen der Virus-Varianten. Bei der britischen Mutation sei der Reproduktionswert um 0,5 Punkte höher, was laut Wieler eine "riesige Zahl" sei. Dieser Wert beschreibt die durchschnittliche Anzahl an Menschen, die durch eine infizierte Person angesteckt werden. "Das Virus ist noch nicht müde, im Gegenteil, es hat gerade noch mal einen Boost bekommen", sagte Wieler. Auch würden erste Hinweise zeigen, dass die britische Corona-Mutation (B.1.1.7) zu schweren Krankheitsverläufen führe, warnte der RKI-Chef.
Deutschland: Änderung der Impfverordnung
Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) benennt daher als Hauptziel eine zu starke Belastung des Gesundheitssystems in Deutschland zu verhindern. Außerdem kündigte er in der Bundespressekonferenz an, die Impfverordnung zu ändern. Auch Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte in einer Pressekonferenz am Freitag, man müsse die Varianten "extrem ernst nehmen".
Wieler: Skifahren in Tirol vermutlich Schuld an Ausbreitung
Zuletzt hat auch die Ausbreitung der südafrikanischen Mutation in Tirol für Gesprächsstoff geführt. Der RKI-Chef Lothar Wieler sah in der Pressekonferenz das Skifahren als Ursache für diesen Anstieg. Es sei dazu gekommen, "dass sehr viele Menschen dort vermeintlich unter der Arbeitserlaubnis Skilehrer zu sein, Skifahren und dort haben sich sehr sehr viele Menschen eben jetzt Skiurlaub geleistet." Die hohe Zahl an Skifahrern und die starke Ausbreitung der Mutation in Tirol hätte vermieden werden können, sagte Wieler.
In Österreich ist eine Diskussion rund um die Ausbreitung von Coronavirus-Mutationen entbrannt. Mit Hilfe von Massentests soll nun geklärt werden, ob Tirol entsprechend dem Rat einiger Experten ab kommender Woche abgeschottet werden muss. Eine Entscheidung soll spätestens am Sonntag fallen.
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Zusammenfassung
- Der Chef des Robert-Koch-Institut (RKI) Lothar Wieler warnte am Freitag in einer Pressekonferenz vor den Auswirkungen der Virus-Varianten.
- Erste Untersuchungen würden darauf hindeuten, dass die britische Corona-Mutation (B.1.1.7) zu schweren Krankheitsverläufen führe.
- Wieler: "Das Virus ist noch nicht müde, im Gegenteil, es hat gerade noch mal einen Boost bekommen."
- Auch Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte in einer Pressekonferenz am Freitag, man müsse die Varianten "extrem ernst nehmen".