Rauch hält nichts von Pflege-Gastarbeitern
Eine "faire und ethische Gewinnung von Fachkräften" sei Voraussetzung, um Pflegekräfte aus Drittstaaten zu gewinnen, betonten die Minister aus Österreich, Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg. Künftig wollen sie sich untereinander zu Best-Practice-Modellen und gesetzlichen Rahmenbedingen austauschen. Dabei gehe es etwa um die rasche Anerkennung von ausländischen Ausbildungen. Derzeit seien alle fünf deutschsprachigen Länder mit einem Fachkräftemangel in Gesundheit und Pflege konfrontiert. Allein Österreich brauche bis zum Jahr 2030 rund 76.000 Pflegekräfte.
Um diesem Fachkräftemangel zu begegnen, möchte Kickl ein bekanntes Konzept ausgraben: "Das hat früher Gastarbeiter geheißen. Das ist ein wunderschöner Begriff, das sollten wir wieder einführen, weil wenn dann der Bedarf nicht mehr gegeben ist, dann können die Leute nach Hause gehen", sagte der FPÖ-Chef im ORF-"Sommergespräch". Davon hält der Gesundheitsminister jedoch wenig: "Qualifizierte Fachkräfte sind keine Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen, die wir nach Art von Kolonialherren für ein paar Jahre nach Österreich holen und dann wieder zurückschicken", betonte er in einer Aussendung am Dienstag, in der er Kickl nicht namentlich nannte.
Zusammenfassung
- Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hält nichts davon, ausländische Pflegekräfte nur auf Zeit nach Österreich zu holen, wie es FPÖ-Obmann Herbert Kickl beim ORF-"Sommergespräch" am Montag vorgeschlagen hatte.
- Eine "faire und ethische Gewinnung von Fachkräften" sei Voraussetzung, um Pflegekräfte aus Drittstaaten zu gewinnen, betonten die Minister aus Österreich, Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg.