Putin bei Siegesparade: "Auf die Armee! Auf den Krieg! Hurra!"
Lange war unklar, ob die traditionelle Siegesparade auf dem Roten Platz tatsächlich stattfinden wird. Zu unklar schien die Sicherheitslage aufgrund des Ukraine-Kriegs einerseits und die Gefahr, dass die Bevölkerung ihren Unmut über den Krieg äußert.
Am Dienstag fand sie statt - allerdings in stark abgespeckter Form. Zwar marschierten auch dieses Mal Tausende von Soldaten in Formation auf. Anders als in den Jahren zuvor gab es aber keine Panzer-Paraden. Nur einzelne historische Weltkriegs-Panzer fuhren auf. Die moderneren werden wohl alle für den Fronteinsatz gebraucht.
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Auch der traditionelle Überflug von Kampfjet-Formationen fiel diesmal aus.
Propaganda-Rede
Der russische Präsident Wladimir Putin selbst hielt ebenfalls eine Rede. Abermals beklagte der Präsident, dass der Westen sich gegen Russland verschworen habe und das Land wie seinerzeit die Nazis zerstören wollten. Dazu würden sie Neonazis benutzen, die in der Ukraine vermeintlich gegen Russland kämpfen würden. Zu leiden hätte darunter das Volk der Ukraine. Dass er es war, der die russische Invasion der Ukraine befahl, unterschlug Putin selbstverständlich.
In seiner Rede gedachte er den russischen bzw. sowjetischen Soldaten, die Nazi-Deutschland besiegten und "den Soldaten der Alliierten, der Briten, Amerikaner und Franzosen", die ebenfalls an der Seite Russlands kämpften.
"Auf die Armee! Auf den Krieg!"
"Wir sind stolz auf alle Soldaten der militärischen Sonderoperation und alle, die die Front absichern und jene, die die Verwundeten retten", so Putin. Er schloss seine Rede mit: "Auf Russland! Auf unsere wunderbare Armee! Auf den Krieg! Hurra!" Das wurde beantwortet von "Hurra"-Rufen der anwesenden Soldaten und Salut-Schüssen.
"Unsterbliches Regiment" abgesagt
Abgesagt wurde für dieses Jahr in Moskau allerdings der Traditionsmarsch "Unsterbliches Regiment", der gewöhnlich nach der Parade abgehalten wird. Dabei tragen Menschen aus der Bevölkerung Fotos von verstorbenen Angehörigen, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben.
Die russische Führung hatte dem Vernehmen nach Angst, dass viele Teilnehmer dies für einen Protest nutzen könnten, indem sie stattdessen Fotos von im Ukraine-Krieg getöteten Angehörigen mittragen.
In mehr als 20 anderen russischen Städten wurden auch die Paraden selbst Medienberichten zufolge wegen des hohen Sicherheitsrisikos gestrichen. In den vergangenen Wochen war es insbesondere im Süden Russlands und auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zu Anschlägen gekommen.
Zusammenfassung
- Russland begeht seine alljährliche Siegesparade in Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Roten Platz in Moskau. Auch Putin hielt eine Rede.
- "Wir sind stolz auf alle Soldaten der militärischen Sonderoperation und alle, die die Front absichern und jene, die die Verwundeten retten", so Putin.
- Er schloss seine Rede mit: "Auf Russland! Auf unsere wunderbare Armee! Auf den Krieg! Hurra!"