Proteste gegen geschlechtsspezifische Gewalt in Australien
Die Proteste folgen Vorwürfen einer früheren Mitarbeiterin der Liberalen Partei von Premierminister Scott Morrison, Brittany Higgins, sie sei im Jahr 2019 im Parlamentsgebäude von einem männlichen Kollegen vergewaltigt worden. Higgins hatte damals für Verteidigungsministerin Linda Reynolds gearbeitet, im Februar machte sie ihre Anschuldigungen öffentlich.
Wenig später erhoben laut AAP drei weitere Frauen Vorwürfe gegen den Mann. Dies hatte eine unabhängige Überprüfung der Arbeitsplatzkultur im Parlament in Gang gebracht.
"Wir alle haben in den letzten Wochen gelernt, wie verbreitet geschlechtsspezifische Gewalt in diesem Land ist", sagte Higgins vor Tausenden Demonstranten bei der Kundgebung in Canberra. Sie warf der Politik vor, das Thema zu meiden und sich vor Verantwortung zu drücken. "Es ist Zeit, dass wir das Problem tatsächlich angehen."
Die Organisatoren der Kundgebungen sagten, sie hätten ein Angebot Morrisons abgelehnt, sich hinter verschlossenen Türen zu treffen. "Mehr als 100.000 Frauen und Verbündete aus allen sozialen Schichten stehen auf, um zu sprechen. Wie könnte es da ausreichen, nur drei Frauen zu treffen?", schrieb die Organisatorin Janine Hendry auf Twitter. Morrison nahm nach Berichten von APP nicht an den Kundgebungen teil. Gut ein Dutzend Abgeordneter hörten sich die Reden demnach aber an.
Zusammenfassung
- Tausende Menschen haben bei landesweiten Protesten in Australien gegen Gewalt gegen Frauen demonstriert.
- Unter dem Motto "March 4 Justice" gingen Demonstranten unter anderem in Sydney, Canberra, Brisbane und Melbourne am Montag auf die Straße, wie die Nachrichtenagentur AAP berichtete.
- Dies hatte eine unabhängige Überprüfung der Arbeitsplatzkultur im Parlament in Gang gebracht.
- Morrison nahm nach Berichten von APP nicht an den Kundgebungen teil.