Prigoschin schießt in erster Meldung weiter gegen Militärführung
In einer 11-minütigen Sprachnachricht meldete sich Wagner-Führer Jewgeni Prigoschin erstmals seit Samstag zu Wort.
Er hätte nie vorgehabt, die russische Führung in Moskau zu stürzen, er habe nicht auf den russischen Machthaber Wladimir Putin abgezielt. Seine Kritik habe den Funktionären gegolten, die mit ihren "unprofessionellen Aktionen" eine "massive Zahl an Fehlern" zu verantworten hätten.
PULS 24 Reporter Paul Batruel analysiert die erste Sprachnachricht von Jewgeni Prigoschin nach seinem Marsch auf Moskau am Wochenende.
Laut Prigoschin sollte die Wagner-Truppe mit 1. Juli aufgelöst und ins russische Verteidigungsministerium integriert werden, allerdings sei niemand der Truppen bereit gewesen, den Vertrag zu unterzeichnen.
Aufenthaltsort weiter unklar
Wo er sich aktuell befindet, teilte Prigoschin nicht mit.
Am Samstag soll sich Prigoschin laut Putin-Sprecher Preskow auf den Weg nach Belarus gemacht haben. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko soll als Vermittler zwischen Putin und Prigoschin agiert haben. So soll, laut Prigoschins aktueller Nachricht, Lukaschenko geholfen haben, einen Weg zu finden, wie die Wagner-Truppen weiter "legal" agieren können. Er habe mit seinem Aufstand jedenfalls "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland aufgezeigt, so Prigoschin.
Kritik an russischer Militärführung geht weiter
Moskau habe am Samstag "große Sicherheitslücken offenbart", sagt Prigoschin weiter. Die Wagner-Truppen hätten es geschafft, "alle" russischen Militär-Einheiten zu blockieren. So spricht Prigoschin auch davon, dass Wagner in den Städten, durch die sie zogen, große Unterstützung seitens der Bevölkerung erfuhren.
Er behauptet außerdem, dass der Krieg gegen die Ukraine unter einer Führung der Wagner-Truppen bereits viel schneller geendet hätte.
Zusammenfassung
- Wagner-Führer Prigoschin meldete sich am Montagabend auf dem Messenger Telegram mit einer Sprachnachricht.
- Er hätte Putin nicht ins Visier genommen mit seinem Marsch auf Moskau, die russische Führung hätte er laut eigenen Angaben nicht stürzen wollen.
- Die Wagner-Truppen lehnten die Eingliederung ins russische Heer ab.
- Der Aufenthaltsort Prigoschins bleibt weiter unklar.