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Politiker wagen sich im Urlaub wieder über die Grenzen

Im Corona-Jahr zwei werden die Urlaubspläne der österreichischen Spitzenpolitiker wieder mutiger. Ferien in südlichen EU-Staaten kommen in Mode. Kroatien, Italien, Spanien und Frankreich sind die populärsten Ziele. Dazu kommt natürlich jede Menge Heimaturlaub. Allen voran bleibt der Bundespräsident im Land. Alexander Van der Bellen besucht die Bregenzer und die Salzburger Festspiele und erholt sich im heimatlichen Kaunertal sowie am Attersee.

Kanzler und Vizekanzler halten sich hingegen noch ein wenig bedeckt, wohin es im Sommer geht. Regierungschef Sebastian Kurz macht im Vorfeld des ÖVP-Parteitags eine Tour durch Österreich und will viele Termine in den Regionen absolvieren. Im August wird der Bundeskanzler nach Angaben seines Büros eine Woche Urlaub machen. Wo er sich diese Auszeit nimmt, ist noch offen.

Ganz ähnlich tönt es aus dem Vizekanzler-Büro. Wohin Werner Kogler im August fährt, sei noch offen. Wichtig sei ihm, zur Ruhe zu kommen und Energie zu tanken. Besonders gut gelinge ihm das beim Schwimmen, Radfahren und Wandern in der Natur.

Auf Heimaturlaub hat sich wenig überraschend die Tourismusministerin festgelegt. Elisabeth Köstinger (ÖVP) plant im August einige Tage in Kärnten. Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger hat nicht vor, das Land zu verlassen. Ihre traditionelle Urlaubsdestination ist die Steiermark. Dorthin - genauer gesagt zum Wandern auf die Tauplitz - zieht es auch die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, die zusätzlich ein paar Tage in Italien verbringen will. Am meisten freut sich die Chefin der Sozialdemokraten darauf, einmal in Ruhe Zeit mit ihren Kindern, ihrem Mann und dem Hund zu verbringen.

Grillen, Klettern, Radfahren, Laufen, Lesen und Eltern-Besuch in Kärnten gehören zum Sommer-Programm von FPÖ-Obmann Herbert Kickl, der nach eigenen Angaben nicht so gerne am Strand liegt: "Die körperliche Anstrengung, die Abgeschiedenheit und Ruhe machen die Gedanken wieder klar, das schafft die nötige Distanz zu den Dingen, die einen ansonsten täglich beschäftigen", schreibt er auf APA-Anfrage. Natürlich gehöre auch die gesellige Abschlussrunde mit Jause und einem kalten Bier genauso zum Gesamterlebnis wie eine einfache Unterkunft, die frische Luft, die Nachmittags- oder Abendgewitter und klares eiskaltes Wasser am Wegesrand: "Es sind die einfachen Dinge, die da ihre ganze Größe entfalten."

Wegfahren und zwar ins Ausland will Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). Wo es genau hingeht, muss der "Familienrat" erst festlegen. Schon konkretere Pläne hat Europaministerin Karoline Edstadler (ÖVP), die Italien und Frankreich bereisen will.

Frankreich ist auch das Ziel von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), der dafür mit Familie in den Wohnwagen steigt und ein breites Kulturprogramm vorhat. Ein Highlight wird für ihn das Vulkanmuseum in Clermont-Ferrand sein, das der österreichische Stararchitekt Hans Hollein gebaut hat. Am meisten freue er sich aber auf gute Bücher, viel Zeit mit der Familie und aufs Garteln: "Wie sagt Cicero: Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen."

Im Team der Kroatien-Urlauber findet sich wieder einmal Unterrichtsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Spanien ist das Ziel der Familie von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP): "Für mich als Familienvater steht gerade in fordernden Zeiten wie diesen die Familie an erster Stelle, um gemeinsam Kraft zu tanken."

Ins Ausland wagt sich trotz Corona auch der Gesundheitsminister. Wolfgang Mückstein (Grüne) plant einen Trip nach Italien. Einige Tage am Meer sollten sich auch für Infrastruktur-Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) ausgehen. Ansonsten wird er Zeit am heimatlichen Bodensee verbringen.

Österreich als Destination hat Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) festgelegt. Der demnächst zweifache Familienvater fährt nach Niederösterreich und Tirol, in erster Linie, um nach den Corona-Einschränkungen Zeit mit Eltern bzw. Schwiegereltern zu verbringen. Die Verlockungen des Salzkammerguts will Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) genießen.

Kardinal Christoph Schönborn macht im Urlaub auch keine großen Sprünge. Der Wiener Erzbischof verbringt Zeit bei seiner Familie und in Niederösterreich.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Corona-Jahr zwei werden die Urlaubspläne der österreichischen Spitzenpolitiker wieder mutiger.
  • Im August wird der Bundeskanzler nach Angaben seines Büros eine Woche Urlaub machen.
  • Wichtig sei ihm, zur Ruhe zu kommen und Energie zu tanken.
  • Am meisten freut sich die Chefin der Sozialdemokraten darauf, einmal in Ruhe Zeit mit ihren Kindern, ihrem Mann und dem Hund zu verbringen.
  • Kardinal Christoph Schönborn macht im Urlaub auch keine großen Sprünge.