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Petschnig-Antritt bei FPÖ-Obmann-Wahl im Burgenland offen

Alexander Petschnig, der nach dem Rückzug von Norbert Hofer seit Donnerstagabend designierter Landesparteiobmann der FPÖ Burgenland ist, hat am Freitag offen gelassen, ob er sich beim außerordentlichen Landesparteitag, der nun innerhalb eines Monats stattfinden muss, tatsächlich der Wahl zum Vorsitzenden stellen wird. Er werde sich das in den kommenden Tagen überlegen, sagte er.

Von Hofers Rückzug als Landesparteiobmann sei er am Donnerstag überrascht worden. Zwischen zwei Redebeiträgen in der Landtagssitzung habe ihm Hofer telefonisch mitgeteilt, dass er das Amt mit sofortiger Wirkung zurücklege. Für Petschnig komme dieser Vorsitzwechsel "absolut zur Unzeit". Derzeit sei er mit Vorarbeiten für den U-Ausschuss zur Commerzialbank Mattersburg (Cb) beschäftigt.

"Es kommt mir überhaupt nicht recht, mich auch mit einem Parteitag herumzuschlagen", dementierte Petschnig, dass es sich bei der Übergabe des Landesparteivorsitzes um ein "abgekartetes Spiel" handle. "Ich muss schon schauen, was an internen Management-Arbeiten möglich ist, parallel zum U-Ausschuss."

Außerdem stehe der Stellvertreter beim Landesparteitag nicht zur Wahl, wodurch Petschnig danach sowohl Landesparteiobmann als auch sein eigener Stellvertreter sein könnte. Dieses Szenario würde bedeuten, dass er das Landesparteipräsidium alleine bilden würde. "Das ist eine Situation, die ich mir nicht wünsche", so Petschnig, der Hofer für seine Arbeit als Landesparteiobmann dankte.

Hofers Rückzug begründete er damit, dass man nach der Landtagswahl im Jänner davon ausgegangen sei, dass sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) stark auf Oppositionspolitik gegenüber dem Bund konzentrieren werde, der Fokus sich in den vergangenen Monaten aber in Richtung Landespolitik verlagert habe.

"Wir schreiben ein Rekorddefizit von 170 Mio. Euro, in Mattersburg fliegt eine Bank in die Luft, ein U-Ausschuss wird einberufen. Das ist wahrscheinlich einer der Gründe für Hofer, dass der Parteivorsitz im Land besser aufgehoben ist", sagte Petschnig. Zudem warte nach der Wien-Wahl einige Arbeit auf den Bundesparteichef.

Als eine der letzten Handlungen als Landesparteiobmann habe Hofer noch den Parteiausschluss von Manfred Haidinger, der beim Landesparteitag gegen Hofer zur Obmann-Wahl angetreten war, verfügt. Durch diesen seien immer wieder Schriftstücke aus internen Sitzungen an die Öffentlichkeit gelangt.

Generell warten im Burgenland einige Herausforderungen. So habe man zahlreiche Parteiaustritte hinnehmen müssen, im Frühjahr und im Frühsommer habe die Zahl der Austritte jene der Eintritte überwogen, sagte Petschnig. Hotspot sei der Bezirk Oberpullendorf, in dem einige Delegierte ausgetreten seien.

ribbon Zusammenfassung
  • Von Hofers Rückzug als Landesparteiobmann sei er am Donnerstag überrascht worden.
  • "Ich muss schon schauen, was an internen Management-Arbeiten möglich ist, parallel zum U-Ausschuss."
  • Als eine der letzten Handlungen als Landesparteiobmann habe Hofer noch den Parteiausschluss von Manfred Haidinger, der beim Landesparteitag gegen Hofer zur Obmann-Wahl angetreten war, verfügt.
  • Generell warten im Burgenland einige Herausforderungen.