"Peinlich": Hacker teilt in Asyldebatte gegen Bundesländer aus
"Acht Millionen sind geflüchtet", sagt der Wiener Stadtrat und setzt die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge sofort in einen berührenden Kontext, nämlich, dass es sich hier um "fast einmal Österreich" handle. Es sei das "Selbstverständlichste auf der Welt, dass man seinen Nachbarn hilft". Dafür brauche es "keine Europäische Menschenrechtskonvention" oder "Genfer Flüchtlingskonvention". Es brauche laut Hacker sogar keine Rechtfertigung, sondern sei eine Selbstverständlichkeit, seitdem "die Menschen in der Lage sind A ,B, C voneinander zu unterscheiden".
Nach Österreich komme nur ein "lächerliches ein Prozent" der acht Millionen Geflüchteten und "wir machen ein G'schra, dass es nur mehr peinlich ist". Für die Bundeshauptstadt sei es "selbstverständlich", dass man "seiner humanitären Hilfspflicht nachkomme" und das mit "Anstand und Würde".
"Peinlicher die Posse, die wir da abliefern"
Der 58-Jährige erklärt, dass das ehemalige Biozentrum nur mehr ein paar Jahre in seiner jetzigen Form da sein werde, bis die Pläne für ein neues Gebäude fertig sind. Er meint in ganz Österreich gäbe es Gebäude die neu gebaut werden, aber dazwischen leer stehen würden. Dieser Leerstand sei der "richtige Ort, um solche Hilfssysteme zu organisieren und aufzubauen".
Hacker sagt empört, dass ihm "niemand erzählen kann, dass es auch nur ein einziges Bundesland gibt in dem nicht irgendwo ein leerstehendes Gebäude, Bürogebäude, Hotels und oder ähnliches gibt". Deswegen sei es für ihn, "umso peinlicher die Posse, die wir da abliefern".
Hacker meint es sei nicht spektakulär, dass die Stadt Wien das ehemalige Biozentrum als Aufnahmezentrum für Ukrainer:innen umfunktioniere. In der Ukraine tobe ein Krieg, der "fürchterlich und ungeheuerlich ist". Es "ist bemerkenswert, wie dieses kleine 45 Millionen Einwohnerland" es schafft Widerstand gegen einen "brutalen Angriffskrieg" zu leisten.
Zusammenfassung
- Der Wiener Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat bei der Eröffnung eines Aufnahmezentrums für ukrainische Flüchtlinge die Bundesländer wegen der schleppenden Aufnahme von Asylsuchenden scharf kritisiert.