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Perus Ex-Präsident Toledo zu langer Haft verurteilt

Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo ist wegen Korruption und Geldwäsche zu 20 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Im Jahr 2005 habe er für den Zuschlag zum Bau eines Abschnitts der Fernstraße Interoceanica zwischen Atlantik und Pazifik 35 Millionen US-Dollar (32,3 Mio. Euro) Schmiergeld vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht angenommen, hieß es in der Urteilsbegründung. Damit habe der heute 78-Jährige dem Staat finanziellen Schaden zugefügt.

Toledo hatte sich im vergangenen Jahr den Behörden in den USA gestellt und war nach Peru ausgeliefert worden. Toledo war von 2001 bis 2006 Präsident des lateinamerikanischen Landes.

Die Affäre um Odebrecht gilt als größter Korruptionsskandal Lateinamerikas. Nach Schätzungen der US-Justiz zahlte der einst von deutschen Auswanderern gegründete Konzern in zwölf Ländern rund 785 Millionen Dollar (734 Millionen Euro) an Schmiergeld. Oft waren Bauprojekte am Ende teurer als geplant. So kostete das Teilstück der Interoceanica in Peru statt der geplanten 850 Millionen schließlich 2,1 Milliarden US-Dollar.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige peruanische Präsident Alejandro Toledo wurde wegen Korruption und Geldwäsche zu 20 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
  • Toledo nahm 35 Millionen US-Dollar Schmiergeld vom Baukonzern Odebrecht für den Bau der Interoceanica an, die letztlich 2,1 Milliarden US-Dollar kostete.
  • Der Odebrecht-Skandal, der als größter Korruptionsskandal Lateinamerikas gilt, umfasst Schmiergeldzahlungen in Höhe von 785 Millionen Dollar in zwölf Ländern.