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Papst warnt in Indonesien vor religiösem Extremismus

Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in Indonesien zum Zusammenhalt gegen religiösen Extremismus gemahnt. Bei einem Treffen mit Großimam Nasaruddin Umar in der größten Moschee der Hauptstadt Jakarta warnte das Oberhaupt der katholischen Kirche davor, "Verlockungen des Fundamentalismus und der Gewalt" zu erliegen. Zugleich stellte er als gemeinsame Ziele von Christentum und Islam die Verteidigung der Menschenwürde, den Kampf gegen Armut und Frieden heraus.

In einer gemeinsamen Erklärung äußerten sich beide auch besorgt über den Klimawandel. Am dritten Tag seines Besuchs im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt feierte der Papst später vor mehr als 60.000 Gläubigen auch eine Messe in einem Fußballstadion. Auch in der Predigt - der ersten seiner bisher längsten Auslandsreise - rief er zu Toleranz zwischen den Religionen, Dialog und Frieden auf.

In der Erklärung mit dem Großimam ist auch die Rede davon, "die Kultur der Gewalt und Gleichgültigkeit zu besiegen". Leider werde Religion oft für Kriege und Konflikte instrumentalisiert. Vertreten waren auch hochrangige Geistliche anderer Religionen.

In Indonesien leben mehr als 240 Millionen Muslime - so viele wie in keinem anderen Land. Nur etwa 8 Millionen der Bevölkerung sind Katholiken. Franziskus ist Oberhaupt von weltweit etwa 1,4 Milliarden Katholiken. Der Papst befindet sich derzeit auf der bisher längsten Auslandsreise seiner Amtszeit, insgesamt zwölf Tage. Weitere Stationen sind von Freitag an der Inselstaat Papua-Neuguinea sowie danach Osttimor und Singapur.

Beim Besuch der Istiqlal-Moschee, die Platz für mehr als 125.000 Gläubige bietet, betonte Franziskus immer wieder die Gemeinsamkeiten mit dem Islam. Wörtlich sagte er: "Jenseits dessen, was uns unterscheidet, sind wir sind alle Geschwister, alle Pilger, alle auf dem Weg zu Gott." Direkt gegenüber der Moschee liegt die deutlich kleinere katholische Kathedrale Mariä Himmelfahrt. Beide Gotteshäuser sind seit einigen Jahren durch einen unterirdischen "Tunnel der Freundschaft" miteinander verbunden.

Indonesien steht für einen gemäßigten Islam. In dem riesigen Land aus mehr als 17.000 Inseln gab es in der Vergangenheit aber immer wieder Anschläge von islamistischen Terroristen. Zudem gewinnt eine traditionalistische Auslegung des Islam in verschiedenen Regionen zunehmend an Einfluss.

ribbon Zusammenfassung
  • Papst Franziskus warnte während seines Besuchs in Indonesien vor religiösem Extremismus und betonte die gemeinsamen Ziele von Christentum und Islam wie die Verteidigung der Menschenwürde und den Kampf gegen Armut und Gewalt.
  • In einer gemeinsamen Erklärung mit Großimam Nasaruddin Umar äußerten sich beide besorgt über den Klimawandel und riefen zu Toleranz, Dialog und Frieden zwischen den Religionen auf.
  • Franziskus feierte eine Messe vor mehr als 60.000 Gläubigen und betonte beim Besuch der Istiqlal-Moschee, die Platz für mehr als 125.000 Gläubige bietet, die Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Islam.