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Papst ruft zu weltweiter Waffenruhe auf

09. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet am Ende der sonntäglichen Messe auf dem Petersplatz anlässlich des Jubiläums der Streitkräfte und der Polizei zu einer Waffenruhe bei allen Konflikten aufgerufen. "Waffen sollen überall schweigen, hören wir auf den Schrei der Völker nach Frieden!", so der Papst in seinem Appell.

"Lasst uns für den Frieden beten, in der gequälten Ukraine, in Palästina, Israel, Myanmar, im gesamten Nahen Osten, in Kivu, im Sudan. Überall sollen die Waffen schweigen und der Schrei der Völker, die um Frieden bitten, soll gehört werden", betonte der Papst.

Mehr als 25.000 Mitglieder der Polizei- und Streitkräfte aus über 100 Ländern feierten, in ihre Uniformen gekleidet, mit dem Papst die Messe zu dem ihnen gewidmeten Jubiläum. In seiner Predigt dankte Franziskus den Sicherheitskräften für ihre teils unter großem persönlichem Risiko geleistete Arbeit für die Gemeinschaft und warnte sie vor den Versuchungen böser Kräfte.

"Diejenigen, die im Dienste ihres Landes ihren Beruf in den Reihen der Armee ausüben, sollen sich auch als Diener der Sicherheit und der Freiheit ihrer Völker betrachten. Dieser bewaffnete Dienst darf nur zur rechtmäßigen Verteidigung ausgeübt werden, niemals zur Erzwingung der Herrschaft über andere Nationen und immer unter Beachtung der internationalen Übereinkommen über Konflikte", erklärte Franziskus.

"Ich bitte euch, wachsam zu sein: wachsam gegenüber der Versuchung, einen Geist des Krieges zu kultivieren; wachsam, damit ihr nicht vom Mythos der Gewalt und dem Lärm der Waffen verführt werdet; wachsam, damit ihr nicht vom Gift der Hasspropaganda verdorben werdet, die die Welt in zu schützende Freunde und zu bekämpfende Feinde unterteilt."

Stattdessen sollten sie "mutige Zeugen der Liebe Gottes" sein und sich gemeinsam auf den Weg machen, "um eine neue Ära des Friedens, der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit erstehen zu lassen", so der abschließende Wunsch des Papstes.

Papst musste wegen Atemproblemen seine Predigt abbrechen

Papst Franziskus musste indes seine Predigt abbrechen, weil er wegen einer schweren Bronchitis Atemprobleme hatte. Der Text wurde von Erzbischof Diego Ravelli, dem Meister der päpstlichen liturgischen Feiern, weiter verlesen. Wegen der Bronchitis hatte der Papst am Freitag und Samstag Audienzen an seinen Wohnsitz, das vatikanische Gästehaus Santa Marta, verlegt, gab der Vatikan bekannt.

Bereits am Donnerstag waren seine Termine dort abgehalten worden. Zuvor hatte er am Mittwoch seine Katecheseansprache bei der Generalaudienz von einem Mitarbeiter verlesen lassen. Aufgrund einer starken Erkältung falle ihm das Sprechen schwer, begründete der Papst diesen Schritt.

Zusammenfassung
  • Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet zu einer weltweiten Waffenruhe aufgerufen und betonte die Notwendigkeit, den Schrei der Völker nach Frieden zu hören, insbesondere in der Ukraine, Palästina, Israel und weiteren Konfliktregionen.
  • Mehr als 25.000 Mitglieder der Polizei- und Streitkräfte aus über 100 Ländern nahmen an der Messe teil, bei der der Papst ihnen für ihren Einsatz dankte und sie vor den Gefahren der Gewalt warnte.
  • Wegen einer schweren Bronchitis musste Papst Franziskus seine Predigt abbrechen; Erzbischof Diego Ravelli las den Rest des Textes vor.