Papst gegen Leihmutterschaft und Geschlechtsumwandlungen
"Über sich selbst zu verfügen zu wollen (...) bedeutet nichts Anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen", heißt es in dem Schreiben mit Blick auf Geschlechtsumwandlungen. Ein menschliches Wesen - ob ungeboren oder nicht - sei immer etwas Heiliges und Unantastbares. Der Abbruch einer Schwangerschaft bedeute nichts Anderes, als den "Schutzlosesten und Unschuldigsten von allen" die Menschenwürde abzusprechen, unterstrich der 87-Jährige. Der Argentinier ist schon seit längerem als strikter Abtreibungsgegner bekannt.
Ähnlich verhält es sich der Erklärung zufolge mit der Leihmutterschaft - wenn eine Frau auf Bestellung ein Kind austrägt und dann anderen überlässt. So werde ein Kind zu einem "bloßen Objekt", die Würde der Frau aus Profitgründen verletzt. Auch beim Thema Geschlechtsumwandlung positionierte sich der Vatikan klar: Ein Körper müsse akzeptiert und respektiert werden wie erschaffen.
Die Erklärung namens "Dignitas infinita" (zu Deutsch: "Unendliche Würde") wurde nach jahrelanger Vorbereitung vom vatikanischen Dikasterium für Glaubenslehre unter Federführung von Kardinal Victor Manuel Fernández veröffentlicht, der ebenso wie der Papst aus Argentinien kommt. Franziskus hatte sie zuvor gebilligt. Zu den Themen, die darin angesprochen werden, gehören auch Krieg, Armut, Migration, Menschenhandel und Gewalt gegen Frauen.
Zusammenfassung
- Papst Franziskus brandmarkt in einer neuen Grundsatz-Erklärung Abtreibungen und Leihmutterschaft als Angriffe auf die Menschenwürde.
- Das Oberhaupt der katholischen Kirche sieht in Geschlechtsumwandlungen und der 'Gender-Theorie' Verstöße gegen die göttlich gegebene Würde.
- Die von Kardinal Victor Manuel Fernández geleitete und vom Papst gebilligte Erklärung 'Dignitas infinita' spricht auch Krieg, Armut und Gewalt gegen Frauen an.