ÖVP verteidigt das Nehammer-Video und sieht "keinen Zufall"
Am Mittwoch machte ein Video von ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer, in dem er unter anderem über Kinderarmut und Teilzeitarbeit herzieht, die Runden. Nehammers Aussagen im Video sorgen seither für Empörung. Obwohl sich Karl Nehammer schon am Donnerstag in einem Video zu Wort meldete und Generalsekretär Christian Stocker eine Presseaussendung verschickte - beide stellten klar, zum Gesagten zu stehen - wollte man das am Freitag wohl nochmal wiederholen.
Stocker hält die Veröffentlichung des Videos für "keinen Zufall" und stellt einen Zusammenhang mit dem SORA-Papier her, das zu Beginn der Woche versehentlich an einen falschen Verteiler geschickt wurde und damit an die Öffentlichkeit kam. Er sieht dabei die Verantwortung bei der SPÖ, die eine schlechte Stimmung im Land verbreiten wolle.
Aus der SPÖ hieß es gegenüber PULS 24, diese Vorwürfe seien frei erfunden.
Weil das Video zusammengeschnitten worden sei, deute alles darauf hin, dass es vorbereitet war. Was Stocker nicht erwähnte: Das Video kursiert auch in voller Länge von über sechs Minuten in sozialen Netzwerken. Auch PULS 24 liegt das ungeschnittene Video vor.
"Opposition befindet sich im Wahlkampf"
Stocker sieht, dass derzeit "ein erfolgreicher Bundeskanzler mit aller Kraft schlecht gemacht wird". Der ÖVP-Generalsekretär zählt diverse Maßnahmen der Regierung auf, wie man Familien und sozial Bedürftige unterstützt habe. Auch wenn es Armut in Österreich gebe, liege man damit im internationalen Spitzenfeld. Man habe eines der "besten Sozialsysteme der Welt", betonte Stocker.
"Der Schluss liegt nahe: Die Opposition befindet sich im Wahlkampf" - so würde sie Armut instrumentalisieren. Aus einer schlechten Stimmung würde die Opposition mit mehr Wählerstimmen profitieren.
"Teilzeit-Wahnsinn": Stocker legt nach
In dem Video sprach Nehammer auch über den "Teilzeit-Wahnsinn" in Österreich. Stocker legte in der Pressekonferenz nach und kritisierte, dass viele Arbeitnehmer:innen "freiwillig" in Teilzeit arbeiten würden, obwohl das nicht nötig sei. Da sei dann auch die logische Konsequenz, dass man weniger verdiene. "Wohlstand wird auch in Zukunft erarbeitet werden müssen".
Dabei ginge es aber nicht um die Menschen, die aus bestimmten Gründen nicht Vollzeit arbeiten könnten - etwa weil sie Kinderbetreuungspflichten wahrnehmen müssen.
Zusammenfassung
- Inmitten der Aufregung um das Video von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat die Volkspartei zu einer Pressekonferenz geladen.
- Dort verteidigt man das Video und sieht "keinen Zufall" bei der Veröffentlichung und sieht die SPÖ in der Schuld.
- Er sieht dabei die Verantwortung bei der SPÖ, die eine schlechte Stimmung im Land verbreiten wolle.
- Stocker sieht, dass derzeit "ein erfolgreicher Bundeskanzler mit aller Kraft schlecht gemacht wird".