Niederlande: Fünftägige Bedenkzeit vor Abtreibungen gestrichen
Die Mehrheit der Abgeordneten und Senatoren sei der Ansicht, dass "die Abschaffung der obligatorischen Bedenkzeit der Autonomie der Frauen und ihrem Recht auf Selbstbestimmung gerecht wird", erklärte das Oberhaus am Dienstag. Zuvor hatte das Unterhaus den Entwurf bereits verabschiedet.
Konservative Parteien stimmen dagegen
Christliche, konservative und rechtsgerichtete Parteien hatten dagegen gestimmt. Die Neuerung stehe im Widerspruch zum Recht auf ungeborenes Leben, argumentierten sie.
Der Senat verwies in seiner Erklärung jedoch auf die Initiatoren des Gesetzentwurfs, wonach "verschiedene Studien zeigen, dass Frauen und Ärzte durchaus in der Lage sind, eine wohlüberlegte und sorgfältige Entscheidung zu treffen, auch ohne eine verbindliche Mindestberatungszeit".
Gesetzänderung ab 2023
Die Gesetzesänderung soll im Jänner 2023 in Kraft treten. Abtreibungen sind in den Niederlanden seit 1984 legal. Sie sind offiziell bis zur 24. Schwangerschaftswoche erlaubt, die meisten Ärzte nehmen sie jedoch nur bis zur 22. Woche vor.
Zusammenfassung
- Das niederländische Parlament hat ein Gesetz angenommen, mit dem die fünftägige Bedenkfrist für Frauen vor einer Abtreibung gestrichen werden soll.
- Die Mehrheit der Abgeordneten und Senatoren sei der Ansicht, dass "die Abschaffung der obligatorischen Bedenkzeit der Autonomie der Frauen und ihrem Recht auf Selbstbestimmung gerecht wird", erklärte das Oberhaus am Dienstag.
- Zuvor hatte das Unterhaus den Entwurf bereits verabschiedet.
- Christliche, konservative und rechtsgerichtete Parteien hatten dagegen gestimmt. Die Neuerung stehe im Widerspruch zum Recht auf ungeborenes Leben, argumentierten sie.