New York verklagt Waffenlobby NRA und fordert Auflösung
Wegen mutmaßlicher Finanzvergehen hat der US-Staat New York die mächtige Waffenlobbygruppe NRA verklagt und eine Auflösung der Organisation verlangt. Generalstaatsanwältin Letitia James erklärte am Donnerstag, NRA-Chef Wayne LaPierre und drei weitere Führungsvertreter hätten in großem Umfang Gelder der Organisation veruntreut.
Über drei Jahre habe die National Rifle Association so mehr als 64 Millionen Dollar verloren. Die Gelder seien nicht für ihren eigentlichen Zweck in der Organisation verwendet worden, erklärte James. Vielmehr hätten LaPierre und die drei anderen derzeitigen und früheren NRA-Spitzenvertreter das Geld unter anderem für Reisen auf die Bahamas, Privatjets und teures Essen ausgegeben.
"Der Einfluss der NRA ist so mächtig, dass sich die Organisation über Jahrzehnte jeder Kontrolle entzog, während Führungsvertreter Millionen in ihre eigenen Taschen umgeleitet haben", erklärte die Generalstaatsanwältin. Die NRA sei "behaftet von Betrug und Missbrauch" und müsse deswegen zerschlagen werden. "Wir ersuchen eine Auflösung der NRA, weil keine Organisation über dem Gesetz steht."
Die National Rifle Association ist eine der einflussreichsten Lobbyorganisationen der USA. Sie stemmt sich seit Jahrzehnten mit teilweise höchst umstrittenen Methoden gegen eine Verschärfung des US-Waffenrechts.
Zusammenfassung
- Generalstaatsanwältin Letitia James erklärte am Donnerstag, NRA-Chef Wayne LaPierre und drei weitere Führungsvertreter hätten in großem Umfang Gelder der Organisation veruntreut.
- Über drei Jahre habe die National Rifle Association so mehr als 64 Millionen Dollar verloren.
- Die NRA sei "behaftet von Betrug und Missbrauch" und müsse deswegen zerschlagen werden.