Neuer Nationalrat steht personell
Ganz fix ist noch nicht, welche 183 Mandatare am 24. Oktober tatsächlich angelobt werden. Denn in den Parteien wird teils noch kräftig herumgeschoben. Andere verzichten wohl wie der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ), der ins Burgenland wechseln soll, oder der künftige EU-Kommissar Magnus Brunner (ÖVP). Offen ist das etwa beim Klubobmann im niederösterreichischen Landtag Reinhard Teufel.
Bei der ÖVP heißt es für den ehemaligen Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, der ein Mandat denkbar knapp verpasst hat, Abschied nehmen. Andere wurden durch Rochaden gerettet. So erhält etwa der Oberösterreicher Manfred Hofinger einen Sitz, weil die Welserin Alexandra Platzer im Landtag bleibt. Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler nimmt ihr Bundesmandat an, womit Energiesprecherin Tanja Graf über Salzburg einzieht. Bundesrätin Margit Göll findet sich ebenfalls nicht im Nationalrat ein, dafür Landwirtschaftsvertreter Johannes Schmuckenschlager über die niederösterreichische Landesliste.
Auf der Bundesliste heißt es für einige noch warten. Irene Neumann-Hartberger sollte aber gute Chancen haben, da Brunner ja nach Brüssel wechselt. Rudolf Taschner wäre der nächste Nachrücker, sollte Kanzler Karl Nehammer wieder in einer Regierung vertreten sein. Da auch Edtstadler und Frauenministerin Susanne Raab ein Bundesmandat haben, gibt es noch gewisse Chancen für Johanna Jachs und Alexander Pröll. Zu den bekannteren Neuen im ÖVP-Klub gehört Wirtschaftsbund-Direktor Harald Servus.
Stark wachsen wird der freiheitliche Klub, wobei einige den Nationalrat schon von früher kennen. Ein Comeback gibt es von Gernot Darmann, Wendelin Mölzer und Ricarda Berger. Wenn er das Mandat annimmt, kehrt auch Rosenkranz zurück, der möglicher Kandidat für den Posten des Nationalratspräsidenten ist. Erstmals ein Mandat erobert haben Ökonomin Barbara Kolm und Manager Arnold Schiefer. Ebenfalls neu in den Nationalrat kommt der Vorsitzende des Rings freiheitlicher Jugend Maximilian Weinzierl. Aus dem Burgenland ins Bundesparlament wechselt Landesobmann Alexander Petschnig, aus dem FPÖ Medien-Imperium Lisa Gubik und die ehemalige ORF-Moderatorin Marie-Christine Giuliani-Sterrer.
Bei der SPÖ ragen neben Parteichef Babler, der aus dem Bundesrat kommt, die Vorsitzenden der beiden Teilgewerkschaften GPA und pro-ge Barbara Teiber bzw. Reinhold Binder bei den Neulingen heraus. Auch ein Mandat hat künftig der Chef der Sozialistischen Jugend Paul Stich. Mediensprecherin Muna Duzdar muss auf eine roten Regierungsbeteiligung hoffen. Erwartungsgemäß gescheitert ist Finanzreferent Christoph Matznetter.
Bei den Grünen sind die einzig Neuen die drei Regierungsmitglieder Werner Kogler, Alma Zadic und Leonore Gewessler, wobei es für erstere beide eine Heimkehr ins Hohe Haus ist. Nicht mehr geschafft haben es etwa Georg Bürstmayr, Eva Blimlinger und Faika El Nagashi.
Sehr stabil ist der Klub der NEOS, wobei es auch hier ein paar Neuzugänge gibt. Neben Dengler sind das unter anderen Sophie Wotschke, Vorsitzende der Jugendorganisation JUNOS, der Vorarlberger Klubobmann Johannes Gasser sowie der frühere MIBA-Finanzvorstand Markus Hofer.
Zusammenfassung
- Nach der Auszählung der Wahlkarten wird die FPÖ ihr Kontingent im Nationalrat deutlich aufstocken, während die ÖVP und die Grünen einige Mandatare verlieren. Prominente Neulinge sind Walter Rosenkranz (FPÖ) und Andreas Babler (SPÖ).